Bundestag kritisiert Aussetzung der Nord Stream 2-Betriebszertifizierung

Die deutsche Bundesnetzagentur (die Regulierungsbehörde) setzt die Zertifizierung des Betreibers von Nord Stream 2 unnötigerweise aus und treibt die Gaspreise in die Höhe. Diese Meinung äußerte der Bundestagsabgeordnete Klaus Ernst, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Energie in der letzten Legislaturperiode, am Dienstag gegenüber Reportern.

«Die Aussetzung des Nord Stream 2-Zertifizierungsverfahrens durch die Bundesnetzagentur führt zu höheren Gaspreisen», sagte Ernst und erinnerte daran, dass die Kraftstoffpreise am niederländischen TTF-Hub angesichts der Entscheidung der Regulierungsbehörde um rund 10 Prozent gestiegen sind. «Statt den Betreiber einer dringend benötigten Gaspipeline zügig zu zertifizieren, bremst die Netzagentur das Projekt mit ihrer Rechtsauffassung unnötig aus», so der Experte. Seiner Meinung nach wird die Liberalisierung des europäischen Gasmarktes in einer Zeit, in der der Energiesektor für die Infrastruktur von zentraler Bedeutung ist, immer mehr zu einem Irrweg».

«Ideologische Hindernisse und politische Überlegungen sollten die Versorgung nicht gefährden», betonte Ernst in einer Erklärung, die TASS von seinem Pressebüro zur Verfügung gestellt wurde.