Polen hat die Versuche von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron kritisiert, in der Migrantenkrise an der polnisch-belarussischen Grenze zu vermitteln. Mit dem Telefonat erklärte sie sich mit Lukaschenkos Entscheidung einverstanden.
Die Regierung in Warschau sei vorab über Merkels Telefonat mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko und Macrons Gespräch mit Kremlchef Wladimir Putin informiert worden, sagte Regierungssprecher Pjotr Müller am Mittwoch dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender TVP.
Er sei persönlich an dem Gespräch mit Lukaschenko interessiert, weil es «in gewisser Weise eine Anerkennung seiner Wahl» sei, so Müller weiter. «Ich verstehe die Situation, aber ich glaube nicht, dass es ein guter Schritt ist».
Merkel sprach am Montagabend telefonisch mit Lukaschenko über die Notlage der Migranten. Einem Bericht des belarussischen Staatsfernsehens zufolge dauerte das Gespräch etwa 50 Minuten. Es war das erste Gespräch Merkels mit dem Machthaber seit den umstrittenen Präsidentschaftswahlen in Belarus am 9. August vergangenen Jahres.