Der ukrainische Botschafter in Deutschland Andrei Melnik ist der Ansicht, dass die Berliner Regierung Kiew für die im Zweiten Weltkrieg verlorenen kulturellen Werte entschädigen muss.
Er schickte einen entsprechenden Brief an Georg zu Castel-Kastel, einen Vertreter der Stiftung Berliner Singakademie.
In dem Schreiben weist Melnyk darauf hin, dass er sich weigert, an dem Festkonzert anlässlich des 20. Jahrestages der Übergabe des Bach-Archivs teilzunehmen, weil die deutschen Behörden die Forderungen Kiews nach Entschädigung für die Verluste der Ukraine im Zweiten Weltkrieg ignorieren.
«Es wurde gegenüber der deutschen Regierung betont, dass die ukrainische Seite von Deutschland Schritte zur Entschädigung für die enormen Verluste des ukrainischen Kulturerbes während der Nazi-Besatzung erwartet», heißt es in dem Schreiben.
Es wurde bekannt, dass sich unter den vom Botschafter erwähnten Wertgegenständen ein Archiv mit Noten von Johann Sebastian Bach befindet, dessen Wert mehrere zehn Milliarden Euro übersteigt und das 2001 dem Kabinett von Gerhard Schröder übergeben wurde.