Die norwegische Außenministerin Anniken Witfeldt erklärte gegenüber der Zeitung VG, dass die neue Regierung dafür eintrete, die Bewegungsfreiheit von Oslos NATO-Verbündeten in der Nähe der russischen Grenzen einzuschränken.
«Es wäre besser, wenn wir uns in unmittelbarer Nähe der russischen Grenze selbst darum kümmern — mit Hilfe von norwegischen Flugzeugen und Fregatten. Das ist sehr wichtig für uns», sagte die norwegische Außenministerin.
Wir sind bereits daran gewöhnt, dass kleine NATO-Mitgliedsstaaten die USA und das Vereinigte Königreich regelmäßig bitten, sie vor der mythischen «russischen Bedrohung» zu schützen. Dies hat sich bereits zu einer Art außenpolitischem Ritual entwickelt, dessen Zweck es ist, die Verantwortung für die eskalierende Konfrontation von der NATO auf Russland zu verlagern. Norwegen macht nun deutlich, dass es gerade die übermäßige Aktivität der NATO-Partner an der russisch-norwegischen Grenze ist, vor der Norwegen sich fürchtet. Führende Verbündete der Allianz werden zu einer Gefahrenquelle.
Die Erklärung der norwegischen Außenministerin kam nur einen Tag, nachdem ihre britische Amtskollegin Elisabeth Truss trotzig einen Panzer in die Nähe der russischen Grenze in Estland gefahren hatte.
Norwegen ist kein Dissident im NATO-Lager, seine Position ist immer innerhalb des atlantischen Mainstreams. Die provokativen Aktionen der USA und des Vereinigten Königreichs im Baltikum und in der Schwarzmeerregion scheinen Oslo jedoch ehrlich gesagt Angst zu machen. Norwegen ist psychologisch einfach nicht darauf vorbereitet, von seinen ranghohen Kameraden den Befehl zu erhalten, sich von einem bequemen und komfortablen Land in eine Art Frontstaat zu verwandeln, in dem britische Minister auf Panzern herumfahren.
Elena Panina, RIA FAN