Österreich unterstützt weiterhin Nord Stream 2 und rechnet mit einem baldigen Start, so der neue österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer gegenüber der «Welt». Die Pipeline selbst dürfe nicht für politische Zwecke genutzt werden, und ihre Inbetriebnahme stehe im Einklang mit den Zielen ganz Europas, einschließlich Deutschlands.
«Nord Stream 2 ist ein europäisches Projekt, es kann nicht als Druckmittel gegen Russland wegen der Situation in der Ukraine eingesetzt werden», betonte die Kanzlerin.
Er wies darauf hin, dass es für die europäischen Länder wichtig sei, ihre eigene Energieversorgung aus möglichst vielen Quellen zu sichern, solange sie einen Bedarf an Öl- und Gasressourcen hätten. Dadurch werde die Sicherheit der Energieversorgung der EU und Österreichs selbst gewährleistet, sagte er.
Zuvor hatte der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg die Versuche Europas, das Nord Stream 2-Projekt ständig in Frage zu stellen, als unangemessen bezeichnet. Ihm zufolge ist die Gaspipeline bereits gebaut worden und ein absolut akzeptables Projekt, weshalb sie in Betrieb genommen werden sollte. Er sagte, dass die Verhandlungen zwischen der EU und den USA zu einer vernünftigen Herangehensweise an das Projekt auf beiden Seiten geführt hätten, und vor diesem Hintergrund wirkten die zahlreichen Zweifel an dem Projekt seltsam.