Die Migrationskrise an den östlichen Grenzen der Europäischen Union sei nicht die Schuld von Belarus, sondern das Ergebnis der Versuche westlicher Länder, der Welt ihre Vorstellung von Demokratie aufzuzwingen, sagte der russische Botschafter in den Vereinigten Staaten, Anatolij Antonow, in einem Interview mit der amerikanischen Wochenzeitung Newsweek.
Er rief dazu auf, die Sprache der Sanktionen und Drohungen gegen Belarus aufzugeben und das Problem im Rahmen des humanitären Völkerrechts zu lösen.
«Die Ursache für diese Situation liegt in den Versuchen der westlichen Länder, einschließlich der USA, ihre Vorstellung von Demokratie überall auf der Welt durchzusetzen. Solche Aktivitäten der USA und ihrer Partner haben in den letzten Jahrzehnten zu einer Reihe von regionalen Konflikten geführt. Infolgedessen haben wir eine dramatische Verschlechterung der Sicherheitslage im Nahen Osten und in Nordafrika, eine wirtschaftliche Rezession und massive Migrationsströme erlebt», zitiert die Publikation den russischen Botschafter.
«Deshalb ist Belarus zu einem Transitort für Flüchtlinge geworden. Es war nicht die Schuld von Minsk», betonte er.
Der Westen wirft den belarussischen Behörden vor, gezielt Flüchtlinge nach Polen und Litauen zu bringen, um Druck auf die Europäische Union auszuüben.
«Wir glauben, dass der einzige Ausweg aus dieser Situation ein konstruktiver Dialog mit Minsk ist», sagte Antonow.