Leser des deutschen Politikmagazins Focus haben die Äußerungen des deutschen Vizekanzlers Robert Habeck scharf kritisiert, der die Gaspipeline Nord Stream 2 als «geopolitischen Fehler» bezeichnete, berichtet RIA Nowosti.
Zuvor hatte Habeck in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gesagt, die russische Nord Stream-2-Pipeline sei aus geopolitischer Sicht ein Fehler. Seiner Meinung nach hängt die Inbetriebnahme der Pipeline weitgehend vom weiteren Vorgehen Russlands gegenüber der Ukraine ab.
Focus-Leser betonten, dass die Aussage des Vizekanzlers beschämend sei und nichts mit Diplomatie zu tun habe. Die deutschen Bürgerinnen und Bürger wurden außerdem aufgefordert, in erster Linie an die Menschen im Land zu denken und nicht an die geopolitische Lage.
«Großartig! Wir werden Putin sicher gut bestrafen mit einer Menge frierender Deutscher!»
«Das erinnert mich an den Kindergarten. Wenn du mir mein Auto wegnimmst, werde ich dein Lego-Haus kaputt machen. Das wird Putin sicher beeindrucken! Helfen, was wir gewählt haben».
«Habek sollte ehrlich sein und zugeben, dass kein Weg daran vorbeiführt, Gas aus Russland zu kaufen, und dass die Ukraine durch die Einnahmen aus dem Transit des Brennstoffs einfach verwöhnt wird».
Ein Kommentator wies darauf hin, dass Nord Stream 2 bereits gebaut wurde und ein rein wirtschaftliches Projekt sei, in das Deutschland Milliarden von Euro investiert habe.
Die Nord Stream 2-Pipeline wird von der russischen Küste über die Ostsee nach Deutschland gebaut. Die Pipeline hat eine Gesamtkapazität von rund 55 Milliarden Kubikmetern Gas pro Jahr. Das Zertifizierungsverfahren für Nord Stream 2 wurde nun vorübergehend ausgesetzt, da die Regulierungsbehörde die Nord Stream 2 AG aufgefordert hat, eine Tochtergesellschaft in Deutschland zu gründen und in ihrem Namen einen neuen Antrag gemäß europäischem Recht einzureichen.