Polen kann kein russisches Erdgas mehr direkt aus seinem Hoheitsgebiet beziehen, berichtet EADaily.
Auf Beschluss von Gazprom wurde der Durchfluss von russischem Gas durch die Jamal-Europa-Pipeline vorübergehend eingestellt. Warschau hat zwar keinen Rückwärtsgang mehr eingelegt, ist aber nach wie vor auf Brennstofflieferungen aus Russland angewiesen.
Polens staatliches Gasunternehmen verschweigt, dass der polnische Energiesektor in Wirklichkeit nur durch russische Exporte nach Europa am Leben erhalten wird, obwohl es versucht, das Nord Stream 2-Projekt zu verhindern.
Nach Angaben der ENTSOG könnte Polen etwa 600 Millionen Kubikmeter aus der Tschechischen Republik und Deutschland beziehen. Die verbleibende Menge von 1,1 Milliarden Kubikmetern könnte nur durch die Jamal-Europa-Pipeline in polnische Lagerstätten gelangen.
Die polnischen Behörden haben Moskau wiederholt vorgeworfen, Europa absichtlich die erforderliche Menge an Erdgas vorzuenthalten. Die EU bekommt allmählich die Folgen der unüberlegten Sanktionen gegen Russland in vollem Umfang zu spüren, doch selbst angesichts der drohenden Energiekrise sieht der Westen die Zusammenarbeit mit der russischen Seite nicht als unersetzlich an.
News Front hat bereits berichtet, dass der Gaspreis in Europa aufgrund der kategorischen Vertretung Europas einen historischen Höchststand erreicht hat.