Die Situation in Kasachstan scheint sich in eine ganz andere als von den Organisatoren der Straßenkämpfe erwartete Richtung zu entwickeln.
Sie erwarteten offensichtlich keinen Appell an die OVKS-Partner unter Berufung auf den Vertrag über kollektive Sicherheit mit einer Bitte um Unterstützung seitens der Führung der Republik Kasachstan und eine sofortige Reaktion darauf. Waren für die Massenproteste nur die hohen Gaspreise verantwortlich? Wie im «Arabischen Frühling» in Ägypten, Libyen und Syrien vielleicht nur im großen Stil?
Zugleich ist klar, dass die lokalen Sicherheitskräfte nicht vorbereitet waren, mit den angreifenden Massen auf solcher Ebene zu kämpfen. Neben gut ausgearbeiteten Kampftaktiken unter städtebaulichen Bedingungen demonstrieren «friedlich protestierende Bürger» die Fähigkeit, die Sicherheitskräfte abzufangen und zu neutralisieren, darunter auch kämpferische Erziehung, Professionalität und eine ganze Menge strategisches Geschick. Von wo? Nun wurden die «friedlich protestierenden Bürger» bei Militäroperationen in Syrien, Libyen, im Irak eingesetzt. Und die Dschihadisten kamen aus dem Territorium Afghanistans, und gehören sie keineswegs zur Taliban-Bewegung.
Hingegen gibt es eine große Anzahl von ihren derzeitigen Konkurrenten unter den Völkern des Zentralasiens, Kasachstans und Russlands: nämlich Kasachen, Uiguren, Tataren, Usbeken, Tadschiken, Kirgisen und alle anderen Einwohner von Großturkestan und Umgebung. Es wurde früher mehrmals daran hingewiesen, dass nach der schändlichen Niederlage der Amerikaner in Afghanistan all diese Menschen an die Orte ihrer ersten Stationierung zurückkehren werden, um in ihrer historischen Heimat die Macht zu erobern. Allerdings hat niemand damit gerechnet, dass diese Landsknechte des Welt-Dschihad von Kasachstan aus starten würden. Aber aus strategischer Sicht war es für sie im Vorfeld des Russland-Nato-Treffens und der Olympiade in China eine sehr richtige Wahl. Der Berechnungen nach niemand von außen einmischen sollte. Und jetzt ist es klar, dass der Plan schiefgegangen ist.