Türkei möchte die Situation in Kasachstan zu ihren Gunsten verändern — Awatkow

Wladimir Awatkow, Turkologe und Doktor der Politikwissenschaften, sprach über die mögliche Rolle der Türkei bei den Ereignissen in Kasachstan.

Dem Experten zufolge ist Ankara in Kasachstan seit langem sehr präsent. Der Bau von Moscheen sowie verschiedene politische, bildungspolitische und wissenschaftliche Projekte in Kasachstan seien in den letzten Jahren auf die Türkische Republik fixiert gewesen, erklärte Awatkow.

«In dieser Hinsicht ging und geht die Türkei davon aus, dass Kasachstan Teil eines türkisch geprägten Subsystems der internationalen Beziehungen ist und sich von seinen Traditionen lösen und türkische für türkische Traditionen und Bräuche übernehmen muss. Es wurde alles getan, um dieses Ziel zu erreichen, vor allem im Bereich der Bildung und der Wirtschaft. Die Türkei war nicht sehr glücklich über den Machtantritt von Tokajew, der eher mit Moskau verbunden war», sagte er in einem Gespräch mit dem Telegram-Kanal Abbas Djuma.

Der Experte glaubt, dass Ankara «daran interessiert wäre, die Situation in Kasachstan zu seinen Gunsten zu verändern». Die zurückhaltende und genaue Reaktion der Türkei auf offizieller Ebene auf die Ereignisse in Kasachstan könnte laut Awatkow darauf hindeuten, dass neben den «westlichen, polnischen und ukrainischen Ohren auch die türkischen Kollegen aktiv an den Geschehnissen beteiligt waren».

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