Experten: Energiewende kann am Rohstoffmangel scheitern

Die Wirtschaftsexperten haben sich zu den stark steigenden Rohstoffpreisen und möglichen Auswirkungen auf den geplanten weltweiten Übergang zu kohlendioxidfreier Stromerzeugung geäußert.Alternative Energie (Windmühlen), Symbolbild - SNA, 1920, 09.01.2022

 Karl Lichtblau vom Institut der deutschen Wirtschaft sieht in den Preisen und der Rohstoffknappheit eine mögliche Bedrohung für die Energiewende.
„Wir müssen aufpassen, dass unsere schöne Energiewende nicht am Rohstoffmangel scheitert.“
Der Ökonom verwies auf eine Knappheit von 22 chemischen Elementen, die beispielsweise Kupfer, Platin und Lithium betreffen würde. Kupfer wird für Windräder benötigt, Platin für die Wasserstofferzeugung, Lithium für die Batterieproduktion.
Der globale Chefstratege des US-Investmenthauses Morgan Stanley, Ruchir Sharma, sprach von «Greenflation», einer Preissteigerung von Rohstoffen durch die Energiewende. Der ökonomische Effekt sei eine massive Bedrohung für die weltweite Klimapolitik.
«Steigende Nachfrage und sinkendes Angebot werden die Preise weiter nach oben schießen lassen», so Sharma.
Das Problem seien nicht nur die steigenden Preise, sondern auch, dass neue umweltpolitische Vorgaben die künftige Produktion von Rohstoffen auf Dauer erschwerten.