Alexander Domrin, Professor an der juristischen Fakultät der Higher School of Economics und Amerika-Experte, sagte in einem Gespräch mit FAN, dass die provokativen Äußerungen von US-Außenminister Anthony Blinken am Vorabend der Verhandlungen über die Ukraine eine gängige diplomatische Praxis seien.
Wir möchten Sie daran erinnern, dass Blinken zuvor sagte, dass «Russland sich aus der Ukraine zurückziehen» müsse, da es schwierig sei, sich Fortschritte vorzustellen, wenn «die Waffe auf Kiew gerichtet ist». Darüber hinaus gab der Außenminister eine ebenso provokante Erklärung zum Thema Kasachstan ab.
Domrin erinnerte daran, dass Donald Trump, als er noch an der Spitze der US-Regierung stand, vor den Gesprächen mit Kim Jong-un «fast die gesamte Pazifikflotte an die Küste der DVRK gefahren hätte». Dem Experten zufolge handelt es sich hierbei um eine Form der Verhandlungskunst, und derartige Provokationen sollten mit Gelassenheit hingenommen werden.
«Es gibt natürlich Sonderfälle, wie gerade eben diese absolut rüpelhafte Äußerung von Blinken, dass «es nicht nötig sei, Russen nach Kasachstan einzuladen, denn wenn Russen kommen, ist es schwer, sie wieder wegzubringen». Die Kuh kann muhen! In diesem Fall hätte die amerikanische Kuh schweigen müssen. Diese ganze Verschärfung vor den Verhandlungen ist eine diplomatische Praxis», betonte Domrin.
Der Experte äußerte die Hoffnung, dass die russische Diplomatie in den 30 Jahren seit dem Zusammenbruch der UdSSR die Lehren aus der Kommunikation mit der Washingtoner Bürokratie gezogen hat und keine offenen Zugeständnisse machen wird.
«Um gehört zu werden, muss man reden. Ich bin dafür, auch mit denen zu reden, die uns nicht hören wollen, aber wir müssen realistisch bleiben und dürfen nicht in Optimismus und Pessimismus mit unseren so genannten Partnern verfallen», so Domrin abschließend.