Experte: Die USA verschreien russische Präsenz in Zentralasien aus Angst vor nachlassendem Einfluss

Russian military vehicles moving along an airfield after a military cargo plane landing in Almaty, Kazakhstan on January 9, 2022.

Die Lage in Kasachstan hat sich bis Sonntag im Wesentlichen stabilisiert. Bei den Ausschreitungen mit vielen Toten in der Republik Kasachstan hat es fast 8000 Festnahmen gegeben. Das Innenministerium des Landes sprach am Montagmorgen von 7939 Menschen, die in Gewahrsam gekommen seien. Allein auf zwei Märkten in der von den Unruhen besonders betroffenen Millionenstadt Almaty im Südosten des Landes seien 207 Personen festgenommen worden.

Die Konfrontation zwischen Washington und Moskau verschärft sich auch, nachdem Russland, das Kasachstan große Hilfe geleistet hatte, um die Unruhen zu unterdrücken, die Äußerungen des US-Außenministers Antony Blinken, der in «seiner typischen rüpelhaften Art über die tragischen Ereignisse in Kasachstan gescherzt hatte» kritisiert hatte.

US-Außenminister Antony Blinken hatte zuvor erklärt, die USA seien über die Ereignisse in Kasachstan besorgt, verträten jedoch die Meinung, dass die Republik selbständig, ohne Hilfe der OVKS damit fertig werden könne. Hinsichtlich der Rolle der OVKS bei der Regelung der Situation sagte Blinken unter anderem: «Eine Lehre aus der Vergangenheit: Wenn Russen in Ihrem Haus sind, fällt es ihnen schwer, es zu verlassen.»

Das Außenministerium Russlands kritisierte die Äußerungen des US-Außenministers. Wenn Antony Blinken den Geschichtsunterricht so mag, dann soll er Folgendes in Betracht ziehen: «Wenn Amerikaner in Ihrem Haus sind, kann es schwierig sein, am Leben zu bleiben, nicht ausgeraubt oder nicht vergewaltigt zu werden», hieß es.

Chinesische Experten prognostizierten, dass sich die Beziehungen zwischen Russland und Kasachstan in Zukunft auf ein höheres Niveau heben werden, während die Beziehungen zwischen den USA und Kasachstan sowie anderen zentralasiatischen Ländern nach der Krise unweigerlich zurückgehen werden.

Aller Voraussicht nach sind die Versuche, einen Keil zwischen Russland und Kasachstan zu treiben, nichts weiter als eine alte Taktik des Westens, der immer entschlossen war, den zentralasiatischen Staat zu umwerben. Solche Taktiken sind lächerlich und zeigen, dass der Westen Angst hat, seinen Einfluss in der Region zu schwächen.

Da Russland bereits die Truppen nach Kasachstan entsandt hat und zur Kontrolle der Sicherheitslage beiträgt, können die USA nur diplomatischen Druck ausüben. Weitere US-Sanktionen gegen Kasachstan und Russland sind unter dem Deckmantel politischer Einflussnahme zu erwarten, aber sie werden nicht allzu große Auswirkungen haben, sagen Experten.