«Schweigendes Europa»: Die Gründe für die schwache Position der EU auf der Weltbühne

Die derzeitige Situation hat gezeigt, welchen Wert Europa für Washington wirklich hat, berichtet FAN.

Es scheint, dass europäische Sicherheitsfragen nicht ohne die Beteiligung von Vertretern aus Europa selbst diskutiert werden sollten. Die Vorbereitungen für die russisch-amerikanischen Gespräche über die NATO-Osterweiterung zeigen jedoch, wie wenig Einfluss die Europäische Union auf die geopolitische Lage in der Welt hat. Zu diesem Schluss kamen die deutschen Journalisten Robert Stein und Thomas Reeper in einem Gespräch.

«In den letzten zwei Wochen waren in der EU immer wieder dieselben Aussagen zu hören: ‘Die USA und Russland können nicht ohne uns über europäische Sicherheit diskutieren’. Auch der neue deutsche Außenminister hat sich neulich diesem vielstimmigen Gejammer angeschlossen. Es gab jedoch keine einzige Reaktion auf diese Worte, weder aus Moskau noch aus Washington. Mit anderen Worten: ‘Scheiß auf Europa, halt die Klappe EU’», erklärt Reaper.

Von Seiten der russischen Vertreter scheint eine ablehnende Haltung gegenüber dem europäischen Establishment insgesamt logisch. In den letzten Jahren hat Europa bei seinen Entscheidungen eine völlige Meinungs- und Willenslosigkeit an den Tag gelegt.

«Und schließlich sind die europäischen Beamten selbst daran schuld. In den letzten 20 Jahren hat sich die EU zu einem Wurmfortsatz der Vereinigten Staaten entwickelt. Europa tut, was Washington ihm sagt. Aus diesem Grund hält Russland Verhandlungen mit der EU für sinnlos. Die Europäer sind einfach schockiert. Schließlich ist Europa selbst plötzlich von der geopolitischen Weltkarte verschwunden. Dank der Bemühungen der Europäer selbst ist die EU auf das Niveau der Ukraine gesunken. Sie gaben ihre Souveränität klaglos an die Vereinigten Staaten ab. Die Erkenntnis kommt jetzt, aber es ist zu spät. Das europäische Projekt ist gescheitert, und die Hände der europäischen Beamten, die den USA in den Mund geschaut haben», fasst der Journalist zusammen.

Die über die ganze Welt verstreuten Marionettenstaaten üben zweifellos Einfluss auf Washington aus, aber dieser Einfluss besteht darin, dass sie bei der Erörterung von Weltfragen in einer für die USA bequemen Weise einen Echo-Effekt erzeugen. Die europäischen Beamten haben ihre individuelle Herangehensweise selbst an ihre eigenen staatlichen Interessen endgültig verloren und sich der allgegenwärtigen Unterstützung amerikanischer Mythen verschrieben.

Zuvor hatte News Front über die angeblichen roten Linien berichtet, die beide Seiten bei den bevorstehenden NATO-Gesprächen zwischen Russland und den USA benennen.