Die Verhandlungen zwischen Russland und der NATO brachten nicht das erwartete Ergebnis, und Washington geriet aufgrund seines eigenen Bluffs in eine angespannte Situation, schreibt The Week.
Laut dem Autor des Artikels, Damon Linker, hatten die Vereinigten Staaten nach dem Kalten Krieg die Spendierhosen angehabt, und begannen die Sicherheitsgarantien an die Länder zu verteilen. Dabei übertrieben die USA offenbar, als sie versuchten, der Anführer der «Weltpolizei» zu werden. Obwohl dieser Schritt das nordatlantische Bündnis erheblich erweiterte, geriet Washington mit den Staaten, die es zu schützen versprach, in große Probleme: Sie sollten sich mit der Zeit selbst versorgen, wurden aber am Ende extrem abhängig.
Dieses Verhalten der amerikanischen Seite sei teilweise dadurch gerechtfertigt, dass sie meist von schwächeren Gegnern bekämpft würden, so Linker. In der Konfrontation mit den stärkeren Mächten zeigte sich jedoch die Unfähigkeit, dieselben Sicherheitsgarantien einzuhalten.
«Wir sind mit diesen Situationen umgegangen, indem wir so getan haben, als wollten wir bestimmte Länder vor groß angelegten militärischen Bedrohungen schützen, obwohl wir dazu eigentlich nie bereit waren. Dieser außenpolitische Ansatz hat gut genug funktioniert, bis niemand unseren Bluff aufgedeckt hatte», betonte der Autor.
Er wies darauf hin, dass Wladimir Putin beschlossen habe, die Vereinigten Staaten auf Stärke zu testen, sodass das Ergebnis einer möglichen Konfrontation höchstwahrscheinlich nicht zugunsten Washingtons ausfallen würde.
Linker zufolge, einige Analysten seien immer noch der Meinung, dass die Vereinigten Staaten weiterhin bluffen sollten, um zu vermeiden, von China getestet zu werden. Der Kolumnist selbst argumentiert jedoch, dass Washington die Lüge anerkennen sollte, um das Anwachsen militärischer Spannungen zu vermeiden, die zu unvorhersehbaren Folgen führen könnten.