Chef der Deutschen Industriegewerkschaft hat wegen des russischen Gases an die deutsche Regierung appelliert

Der Vorsitzende der Deutschen Industriegewerkschaft, Siegfried Russwurm, sagte in einem Interview mit der Funke-Mediengruppe, dass ein möglicher Konflikt zwischen Russland und der Ukraine die Energielieferungen nach Deutschland erschweren könnte und es schwierig wäre, einen Ersatz für russisches Gas zu finden.

Russwurm betonte, dass die Folgen eines hypothetischen Konflikts in der Ukraine «für alle Beteiligten düster wären», so dass es der Diplomatie bedürfe, um eine weitere Eskalation zu verhindern. Insbesondere der deutsche Gasbedarf, so der Gewerkschaftschef, werde zu mehr als 50 Prozent durch russische Lieferungen gedeckt, und es werde «sicher nicht einfach sein», dies auszugleichen.

«Kurzfristig wird es sicher nicht einfach sein, diesen Anteil vollständig oder weitgehend wieder aufzufüllen», sagte Russwurm.

Er bezeichnete die Einfuhren von russischem Treibstoff als «zuverlässig und rentabel» und nicht als «Wah-Banking-Spiel». Der Gewerkschaftschef forderte die Bundesregierung auf, sich auf Gas als Übergangstechnologie zu erneuerbaren Energien zu konzentrieren, da die Industrie nur schwer zu überzeugen sei, weil die neuen Formen der Energieerzeugung noch nicht zuverlässig seien.

«Wir müssen den wachsenden Strombedarf decken, wenn zum Beispiel die Sonne nicht scheint oder der Wind nicht weht. Gas wird dafür als Übergangstechnologie benötigt», so Russwurm abschließend.

Zuvor hatte die Welt berichtet, dass Deutschland nicht in der Lage wäre, schnell Ersatz für russisches Gas, Kohle und Öl zu finden, wenn die Exporte eingestellt würden.