Der Sicherheitsexperte Wolfgang Ischinger kritisierte scharf das zurückhaltende Agieren der Bundesregierung in der Ukraine-Krise.
«Ungeschicklichkeiten» im Umgang mit der umstrittenen Gaspipeline Nord Stream 2 und der Frage der Waffenlieferungen an die Ukraine hätten dazu geführt, dass Deutschland nun in den USA und bei anderen Bündnispartnern «in einem miesen, schlechten Licht» dastehe, sagt der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur.
«Deutschland hat bei einer ganzen Reihe von Partnern bereits Vertrauen verloren oder riskiert es gerade zu verlieren.»
Es habe einige Ungeschicklichkeiten gegeben, die er zwar nicht für irreparabel halte, „aber ein Reputationsschaden ist schon eingetreten“, so der frühere deutsche Botschafter in Washington weiter.
Die umstrittene Gaspipeline Nord Stream 2 bezeichnete der frühere Top-Diplomat als «Stachel im Fleisch» der deutschen Außenpolitik:
«Ich habe den Verdacht, dass wir in der deutschen Politik in Berlin die Größe dieses Stachels und seine negative Wirkung etwas unterschätzt haben.»