Nordkorea habe am Sonntag eine Mittelstreckenrakete abgefeuert, die etwa 800 Kilometer in Richtung offenes Meer geflogen sei, teilte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte mit. Die ballistische Rakete habe eine Flughöhe von 2000 Kilometern erreicht.
Südkoreas Präsident Moon Jae-in warf Nordkorea vor, dem vollständigen Bruch seines selbst auferlegten Moratoriums für Tests von Langstreckenraketen einen Schritt weit näherzukommen. Außerdem warf der Politiker dem Nachbarland vor, gegen UN-Resolutionen verstoßen zu haben.
Auch Japan bestätigte den jüngsten nordkoreanischen Raketentest. Der Flugkörper sei nach etwa 30 Minuten Flug ins Japanische Meer außerhalb der ausschließlichen Wirtschaftszone Japans gestürzt, gab der Leiter des Kabinettssekretariats, Hirokazu Matsuno, bekannt. Tokio habe gegen den Test Protest eingelegt. Premierminister Fumio Kishida rief den Nationalen Sicherheitsrat zusammen.
Laut Medienberichten war dies bereits der siebte Raketentest seit dem Beginn des Jahres und der dritte in dieser Woche. Zuletzt hatte das Land am Donnerstag nach eigenen Angaben zwei «taktische Boden-Boden-Lenkraketen» mit konventionellen Sprengköpfen abgefeuert.
Die Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von ballistischen Raketen. Dabei handelt es sich in aller Regel um Boden-Boden-Raketen, die auch einen Atomsprengkopf tragen können. Die kommunistische Führung in Pjöngjang treibt seit Jahren die Entwicklung von Raketen voran, die mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden könnten. Angesichts der Kritik an seinen Raketentests verweist Nordkorea auf sein Recht auf Selbstverteidigung.