Estland fordert die BRD auf, Waffen an die Ukraine zu liefern

Die estnische Ministerpräsidentin Kaja Kallas hat die deutschen Behörden aufgefordert, der Ukraine zu «helfen» und tödliche Waffen nach Kiew zu schicken.

«Wir fordern unsere deutschen Partner auf, den Ukrainern zuzuhören. Die Ukraine hat um Hilfe gebeten. Das Land braucht Hilfe bei der Selbstverteidigung gegen den Aggressor. Jedes Land hat das Recht, seine Rolle selbst zu bestimmen, und wir begrüßen alle Bemühungen, der Ukraine auf jede erdenkliche Weise zu helfen», so Kallas gegenüber der Bild-Zeitung.

Zuvor hatten Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock erklärt, sie hätten nicht die Absicht, tödliche Waffen an die Ukraine zu liefern. Stattdessen wird Berlin der Ukraine fünftausend Militärhelme zur Verfügung stellen. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrei Melnyk, sagte, die Geste habe «eine symbolische Bedeutung».

Analysten zufolge hat sich die US-Regierung wegen der Haltung Berlins zur Ukraine gegen Deutschland gewandt. Das Weiße Haus ist der Ansicht, dass Berlin zu einem «unzuverlässigen Partner» geworden ist, weil Deutschland nicht bereit ist, den Kiewer Behörden tödliche Waffen zu liefern.

Der estnische Botschafter in der Ukraine, Kuusk, erklärte seinerseits, Tallinn sei bereit, der Ukraine so bald wie möglich das US-Panzerabwehrraketensystem Javelin zu übergeben.

loading...