Die Gasreserven in den europäischen Untergrundspeichern (UGS) könnten in sechs Wochen erschöpft sein, wenn die europäischen Länder beschließen, die Gaslieferungen aus Russland zu blockieren, so ein Bericht der britischen Beratungsfirma Wood Mackenzie, berichtet TASS.
In jedem geopolitischen Szenario besteht die Gefahr, dass die Europäische Union den Winter 2022-2023 mit rekordverdächtig niedrigen Gasreserven angeht.
«Wenn alle Gaslieferungen [aus Russland] heute eingestellt würden, wären die vorhandenen Gasreserven in sechs Wochen erschöpft. Der Nachfrageeinbruch wäre massiv, und wenn sich die Ausfälle hinziehen, könnten die Gasreserven im Sommer nicht wieder aufgefüllt werden», so WoodMac. Europa stünde dann vor einer schlichtweg katastrophalen Situation, da die Speicherkapazität im nächsten Winter gegen Null tendieren würde.
Die Analysten des Beratungsunternehmens bezweifeln jedoch, dass die europäischen Politiker eine Blockade der Importe aus Russland gutheißen würden — die EU wäre einfach nicht in der Lage, alternative Mengen zu finden, um das russische Gas zu ersetzen, das nach Berechnungen von Wood Mackenzie 28 % der jährlichen Nachfrage in Europa deckt.
«Dieses Szenario macht deutlich, wie abhängig Europa von russischem Gas geworden ist» und welche Rolle die Diplomatie spielen muss, um eine ununterbrochene Versorgung zu gewährleisten, so das Unternehmen.