Eine Erweiterung der Gaslieferungen in europäische Länder ist bei einer entsprechenden Nachfrage möglich, diese ist jedoch wegen hoher Gaspreise nicht zu beobachten, sagte der russische EU-Botschafter Wladimir Tschischow.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen Jahr hervorgehoben, dass die Preise für den blauen Brennstoff zyklisch seien und durch den globalen Markt festgelegt würden. Eine der Ursachen für den starken Preisaufschwung sei eine Wiederherstellung der Weltwirtschaft. Im Oktober hieß es bei der EU-Kommission auch, dass Gazprom, der Hauptlieferant von Gas für die Europäische Union, langfristige Verträge mit Käufern zwar erfülle, jedoch eine höhere Nachfrage nicht befriedigt habe im Unterschied zu den vergangenen Jahren. EU-Chefdiplomat Josep Borrell verwies Anfang Februar darauf, dass die Energieträgerpreise wegen Problemen mit Nachfrage und Angebot auf globalem Niveau angestiegen seien.
!Für den Verkauf von Gas ist notwendig, dass jemand im Voraus seine Bereitschaft meldet, Gas zu kaufen. Denn das durch eine Rohrleitung transportierte Gas kann nicht mehr zurückgepumpt werden. Dabei berechnen potentielle Käufer in Europa die Kosten in Loko-Preisen und denken natürlich, dass es besser wäre, den heutigen Preisgipfel vorübergehen zu lassen. Früher oder später werden die Preise sinken – niemand zweifelt daran», erläuterte Tschischow.
In den Speichern Europas gibt es Gas, und der jetzige Winter ist recht mild, so Tschischow weiter. «Wäre der Winter rauer und wären die Vorräte schneller erschöpft, würden europäische Unternehmen selbst zu höheren Preisen zusätzlich Gas kaufen. Jetzt aber (…) liegen keine Einkaufsaufträge vor; da es keine Bestellungen gibt, gibt es auch keine Lieferungen», sagte der Diplomat.