Russischer Botschafter: USA schaden deutschen Unternehmen durch Stopp von Nord Stream 2

Die US-Behörden werden in erster Linie deutschen Unternehmen und in Deutschland ansässigen Personen schaden, indem sie das Nord Stream 2-Projekt im Falle einer angeblichen «russischen Invasion» in der Ukraine stoppen. Diese Meinung vertrat der russische Botschafter in Berlin Sergej Netschajew in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

«Damit schadet die US-Regierung in erster Linie deutschen Unternehmen und den Menschen in Deutschland», sagte Netschajew  mit Blick auf die Aussage von US-Präsident Joe Biden, dass Nord Stream 2 im Falle einer angeblich möglichen «russischen Invasion» in der Ukraine «nicht mehr existieren wird». Gleichzeitig betonte der Diplomat, dass Nord Stream 2 ein multilaterales Wirtschaftsprojekt ist, an dem mehrere europäische Unternehmen beteiligt sind. «Und es hat einen Win-Win-Effekt: Wir liefern Gas direkt nach Europa, zu vernünftigen Preisen und im Rahmen langfristiger Lieferverträge, und wir bekommen Geld dafür», so der russische Botschafter in Berlin abschließend.

Netschajew erinnerte daran, dass Moskau ein zuverlässiger Lieferant ist, der seit mehr als 50 Jahren Erdgas nach Deutschland liefert. «Deutschland könnte Europas Gasverteilungszentrum Nr. 1 werden», fuhr der Botschafter fort, wobei er anmerkte, dass dies «nicht jedem gefällt».

«Wenn die USA Deutschland mit Flüssiggas beliefern wollen, das viel teurer ist, muss die BRD selbst entscheiden, ob diese Option wünschenswert ist und ob sie sich lohnt», so der Diplomat abschließend.