Der russische Konzern Gazprom sieht es nicht als seine Pflicht an, die Gaslieferungen an die EU hochzufahren, sagte der ständige Vertreter Russlands bei der EU Wladimir Tschischow. Damit wies er jegliche Verantwortung Moskaus für die Gasknappheit in Europa zurück.
Angesichts der steigenden Gaspreise bleibt die Nachfrage europäischer Verbraucher nach russischem Erdgas niedrig. Dies gebe Gazprom auch keinen Anlass, sein Angebot zu vergrößern, erklärte der ständige Vertreter Russlands für die EU Wladimir Tschischow im Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Mittwoch. Er sagte:
«Wenn der Winter härter wäre und die Vorräte schneller erschöpft würden, würden die europäischen Unternehmen natürlich auch bei hohen Preisen zusätzliches Gas kaufen. Bislang ist der Winter jedoch allgemein mild, sodass es keine Aufträge gibt. Und da es keine Aufträge gibt, gibt es auch keine Lieferungen.»
Auf die Frage, ob der russische Energiekonzern sich dazu verpflichtet sehe, angesichts der aktuellen Energiekrise seine Gasexporte an die EU zu erhöhen, antwortete Tschischow:
«Natürlich nicht. Darüber hinaus liefert er tatsächlich einige zusätzliche Mengen des blauen Brennstoffs nach Europa, wenn auch vielleicht nicht so viel, wie manche es sich gewünscht hätten.»