Österreichischer Außenminister lehnt Sanktionsdrohungen gegen Nord Stream 2 ab

Der österreichische Außen- und Europaminister Alexander Schallenberg hat sich gegen Diskussionen über die Aufnahme der Nord Stream 2-Gaspipeline in die Liste der westlichen Sanktionen gegen Russland im Falle einer möglichen Invasion in der Ukraine ausgesprochen. Dies sagte er in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit der Mediengruppe Funke.

«Es fällt mir schwer zu verstehen, dass Nord Stream 2 das Kernstück der Bedrohung Moskaus sein soll», sagte Schallenberg. Er fügte jedoch hinzu, dass die deutschen Behörden noch nicht einmal eine Genehmigung für den Betrieb der Pipeline erteilt haben. «Wir reden über etwas, das es noch gar nicht gibt», sagte die österreichische Außenministerin.

Schallenberg nannte es jedoch «etwas überraschend, dass sich die Diskussionen über westliche Sanktionen [gegen Russland] um zwei Schlagworte zu drehen scheinen: die Schließung von Nord Stream 2 und die Abkopplung Russlands vom internationalen Interbankensystem SWIFT».

«Dies entspricht jedoch nicht der Art und Intensität unserer Wirtschaftsbeziehungen. Das gilt auch für den Warenhandel, z.B. im Bereich der Hochtechnologie und des Bergbaus»» resümierte die österreichische Außenministerin.

Der Minister betonte auch, dass es eine «gewisse Abhängigkeit» von Energielieferungen aus Russland gebe. «Sanktionen gegen Russland werden auch uns schaden», betonte Schallenberg.