Die Nato verlegt im Zuge des Ukraine-Konflikts zusätzliche Verteidigungskräfte nach Osteuropa. Dies geht aus einer Erklärung des Treffen der Ständigen Vertreter der Allianz in Brüssel hervor.
«Aus Sicht der Nato stellt das Vorgehen Russlands eine ernsthafte Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit dar und wird geostrategische Auswirkungen haben… Wir haben heute Konsultationen gemäß Artikel 4 des Washingtoner Vertrags abgehalten. Wir haben beschlossen, im Einklang mit den Verteidigungsplänen zum Schutz aller Verbündeten zusätzliche Schritte zur Stärkung der Abschreckung und der Verteidigungsmaßnahmen im gesamten Bündnis zu unternehmen. Unsere Maßnahmen bleiben präventiv und verhältnismäßig. Sie sind nicht zur Eskalation gedacht», heißt es in dem Dokument.
Wie Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg mitteilte, haben der Ständigen Vertreter der Allianz beschlossen, einen Verteidigungsplan zu aktivieren, der den Einsatz von Einsatzkräften in den Bündnisländern zum Schutz der Verbündeten vorsieht.
«Wir haben die Situation erörtert, und die Ständigen Vertreter haben auf Empfehlung unserer Militärberater beschlossen, unseren Verteidigungsplan zu aktivieren, der die Entsendung von Streitkräften in die verbündeten Länder für die Dauer der Krise vorsieht, einschließlich der Reaktionskräfte», sagte er. Gleichzeitig erklärte Stoltenberg, dass sich keine Nato-Truppen in der Ukraine befänden und es auch nicht geplant sei, sie dort einzusetzen.
Am Donnerstagmorgen kündigte der russische Präsident Wladimir Putin eine Spezialoperation zum Schutz der Donbass-Republiken Lugansk und Donezk an. Dies sei eine Antwort auf entsprechende Bitten der Volksrepubliken, Beistand bei der Abwehr der Aggression der ukrainischen Streitkräfte zu leisten. Die Ukraine rief ihrerseits den Kriegszustand aus.