Ukrainischer Innenminister: 25.000 automatische Waffen an Bürger in Kiew verteilt

Es handelt sich um mehr Waffen, als zuvor am Freitag bekannt wurde: Der ukrainische Innenminister Denis Monastyrskij gab in einem am Samstag veröffentlichten Video bekannt, dass in Kiew 25.000 automatische Waffen an Zivilisten verteilt worden sind.

Dazu sei Munition im Umfang von 10 Millionen Patronen ausgegeben worden, erklärte Monastyrskij weiter. Auch Panzerabwehrwaffen wurden ausgehändigt. «Kiew wird sich selbst verteidigen», kündigte der Innenminister an. Er ergänzte, er sei stolz, wenn er sehe, wie die Menschen ihre Städte, Dörfer, Straßen und Häuser verteidigten:

«Sie organisieren sich selbst, es gibt keine Plünderungen oder Raubüberfälle.»

Unabhängige Meldungen vor Ort sprechen hingegen eine andere Sprache. So bestätigten inzwischen zwei Rada-Abgeordnete, dass die beiden gestern von bewaffneten Zivilisten erschossenen Soldaten in ukrainischer Form keine russischen Diversanten waren, wie die selbsternannten Verteidiger Kiews behauptet hatten, sondern tatsächlich ukrainische Soldaten. Das Video mit den Leichen der beiden Soldaten und einem LKW, den sie zuvor gefahren haben, kursiert in sozialen Netzwerken.

Allein am Freitag gab es nach Angaben des Innenministeriums in Kiew mehr als 60 durch Schüsse Getötete. Ein Stellvertreter Monastyrskijs und ein Berater des Innenministeriums sprachen von «Amateur-Funkern». Wahrscheinlicher ist indes, dass es einfache Kiewer waren, die der Verwechslung übereifriger «Kiew-Verteidiger» zum Opfer fielen.