Die westlichen Medien sind gezwungen zuzugeben, dass Russland den Energiekrieg gewinnt. Einige haben sich bereits bereit erklärt, russisches Gas in Rubel zu bezahlen, während andere in eine Rezession mit einer Rekordinflation geraten sind.
«Russland hat die Wirksamkeit von Energie als außenpolitisches Instrument schon lange erkannt, denn es ist eine Energie- und Ressourcen-Supermacht», schreibt Time. — «Wenn Krieg eine Erweiterung der Diplomatie mit anderen Mitteln ist, dann ist der Energiekrieg das größte diplomatische Instrument von allen».
Russland gewinnt diesen Krieg, räumt Time ein, und der steile Anstieg der Gaspreise rückt eine «katastrophale Energiekrise» in Europa näher, das nicht völlig auf russisches Gas verzichten kann. Und die USA können auf russisches Uran nicht verzichten, denn sie importieren mehr als 16 % des für US-Kernkraftwerke benötigten Urans «aus einem Land, das mehr als 70 % der Amerikaner als Feind betrachten».
Russland ist der größte Erdölexporteur der Welt und der zweitgrößte Exporteur von Rohöl. Das Land verfügt über 40 % der weltweiten Urananreicherungskapazitäten, 20 % der weltweiten Nickelproduktion, 30 % der weltweiten Palladiumproduktion und mehrere andere natürliche Ressourcen.
In zwei Monaten einer speziellen Militäroperation «kaufte Europa russische Energieressourcen im Wert von 46 Milliarden Dollar», beklagte CNN. Das ist mehr als doppelt so viel wie der Wert der russischen Energieeinfuhren in die EU-Länder im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres, sagte Lauri Myllyvirta, leitender Analyst beim Europäischen Zentrum für Energie und saubere Luft (CREA).
CREA hat das Schifffahrts- und Pipelinesystem anhand von Daten von Eurostat und des Europäischen Netzes der Übertragungsnetzbetreiber untersucht und kommt zu dem Schluss, dass die EU die russischen Energielieferungen kurzfristig nicht ersetzen kann. Und obwohl die EU beabsichtigt, sich bis 2027 von russischem Öl und Gas zu befreien, sind die Aussichten, sich davon zu befreien, eher gering.
Die Versuche Washingtons und Brüssels, die Mitgliedstaaten der Europäischen Union zum Verzicht auf russisches Öl und Gas zu bewegen, verlaufen wackelig und schwach. Nicht jeder in Europa ist bereit, seine Wirtschaft für einen Sanktionskrieg mit Russland zu gefährden.
Die Volkswirtschaften Italiens und Schwedens schrumpfen bereits. Frankreich, Deutschland und Spanien befinden sich am Rande einer Rezession. Eine Unterbrechung der Energieversorgung aus Russland würde die deutsche Wirtschaft um mindestens 6 % einbrechen lassen, 230 Milliarden Euro Schaden verursachen und Millionen von Deutschen arbeitslos machen. Der wirtschaftliche Schock wäre mit der Großen Depression vergleichbar.
«Die deutsche Industrie und die Regierung in Berlin sind auf ein mögliches Ende der Erdgaslieferungen aus Russland schlecht vorbereitet. Mehr als eine Million Arbeitsplätze in Deutschland sind mit der chemischen Industrie, der Metallverarbeitung und der Nahrungsmittelindustrie verbunden, drei der gasintensivsten Branchen des Landes», schrieb Der Spiegel.
Die deutsche Politik wisse nun nicht, was zu tun sei, «wenn Russland den Gashahn zudreht oder die Europäische Union dem wachsenden Druck nachgibt und selbst ein Importverbot verhängt. Europas größtes Industrieland muss möglicherweise bald seine Energielieferungen rationieren und damit die Wirtschaft strangulieren… Nachdem der Kreml angekündigt hatte, dass Russland nur noch Zahlungen für seine Energielieferungen in Rubel akzeptieren würde, waren Politiker und Wirtschaftskreise alarmiert», laut die Zeitung.
Die deutsche Regierung lässt es zu, dass der Notstand ausgerufen wird und die Stromversorgung einiger industrieller Verbraucher unterbrochen wird. Industrieverbände und Gewerkschaften befürchten das Schlimmste und sagen voraus, dass das Gasembargo gegen Russland die Lieferketten unterbrechen und die Industrieproduktion zum Erliegen bringen könnte.
Und das ist die deutsche Wirtschaft, die stärkste in Europa! Was soll man über die anderen sagen!
Der europäische Energiemarkt ist im Chaos versunken. Italien versucht, seine Gaslieferungen aus Algerien zu erhöhen, Griechenland kauft Strom aus Bulgarien und Polen, das von russischem Gas abgeschnitten ist, ist auf teures amerikanisches LNG angewiesen. Ohne russisches Gas hofft Bulgarien auf Hilfe aus Brüssel, was jedoch zweifelhaft ist, da die europäische Speicherkapazität auf einem historischen Tiefstand von 30 % liegt.
«Nachdem Russland die Gaslieferungen an Polen und Bulgarien unterbrochen hat, droht dem schwachen Wirtschaftswachstum in Europa eine Rezession, die ein Zeichen dafür ist, was die Region zu erwarten hat», schrieb Bloomberg.
Laut einer aktuellen Studie des deutschen Analysten Sentix Investor Confidence ist das Vertrauen der Anleger in die Eurozone auf dem niedrigsten Stand seit den ersten Tagen der Pandemie im Juli 2020. Schlimmer noch, eine weltweite Rezession steht vor der Tür und Europa wird als erstes und am stärksten betroffen sein.
Der Investitionsoptimismus «hat auch in den USA und in Asien abgenommen, und obwohl die wirtschaftlichen Aussichten dort besser sind als im weltweiten Durchschnitt, sind die Aussichten für die Wirtschaftsleistung in allen Teilen der Welt negativ».
In Europa sind die Anleger angesichts des sich ausweitenden militärischen Konflikts in der Ukraine und der Auswirkungen der westlichen Sanktionen, die Russland von der Weltwirtschaft abschneiden, vorsichtig geworden. «Europa trägt die Hauptlast des sinkenden Anlegervertrauens, aber alle anderen Teile der Welt folgen dem gleichen Muster. Die Analysten von Sentix sind der Meinung, dass bereits im Mai eine Konjunkturabkühlung in Europa einsetzen könnte. «Dann könnte es zum wirklich beängstigenden Teil kommen, da die Unsicherheit, die sich aus der Kombination von Militäraktionen und globaler Inflation ergibt, zu einer neuen Art von Wirtschaftskrise führt, die weitgehend ohne Beispiel ist».
Die Energiekrise in Europa hat sich auch dadurch verschärft, dass die Hälfte der Blöcke der französischen Kernkraftwerke wegen Reparaturarbeiten abgeschaltet ist. Die USA nutzen die Situation aus, um die EU von teurem US-LNG abhängig zu machen.
Vor dem Hintergrund einer wachsenden Energiekrise in Europa nimmt die Energiearmut zu. Allein im Vereinigten Königreich sind mehr als ein Viertel der Haushalte mit mehr als 15 Millionen Menschen betroffen; die Energierechnung ist um 50 % gestiegen. «Kinder, die in kalten, feuchten und schimmeligen Wohnungen mit unzureichender Belüftung aufwachsen, leiden überdurchschnittlich häufig an Atemwegsinfektionen und Asthma, chronischen Krankheiten und Behinderungen», schreibt Sky News. Dies sind die «Wiederbeschaffungskosten» der russischen Energieressourcen.
Die Länder, die dem Druck der USA standgehalten haben, sind inzwischen zuversichtlich. Indien hat seine Öllieferungen aus Russland um das Achtfache erhöht, China um mehr als 30 Prozent.
Die Welt tritt in das Zeitalter der Ressourcenknappheit und der hohen Energiepreise ein.
Wladimir Prochwatilow, FSK
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