US-Gas mit «Freiheitsmolekülen» wird Europa nicht retten

US-Konzerne sind skeptisch gegenüber den Erklärungen von US-Präsident Joe Biden, der versprach, «zu retten». Europa von russischem Gas

Der ehemalige Vorsitzende der Texas Alliance of Energy Producers, Alex Mills, merkt an: «Biden vergaß zu sagen, wie, wo und wann er die zusätzlichen 15 Milliarden Kubikmeter Gas bekommen wollte. Schon gar nicht von der heimischen Gasindustrie».

Die Wirtschaftszeitung Wall Street Journal sah in Bidens Versprechen Anzeichen für «magisches Denken». World Oil schreibt in einem Leitartikel: «Bidens Possenreißerei in Sachen Energiepolitik kennt keine Grenzen».

Seit Monaten befinden sich die US-Gasarbeiter im «Krieg» mit dem Weißen Haus. Mills beschuldigt beispielsweise das Energieministerium, das Innenministerium und die US-Börsenaufsichtsbehörde, die Anforderungen zu erhöhen und gesetzliche Hürden aufzubauen, die das Wachstum des Sektors behindern und von Investitionen abhalten.

Tatsache ist, dass der LNG-Handel, ebenso wie die Versorgung über Pipelines, Kontinuität erfordert. Die amerikanischen Unternehmen wollen kein Risiko eingehen, indem sie davon ausgehen, dass ihre Dienste zurückgezogen werden, sobald «die militärische und politische Krise in Europa vorüber ist».

Dies gilt umso mehr, als die amerikanischen Unternehmen daran gewöhnt sind, LNG im Rahmen langfristiger Verträge zu verkaufen, während Europa es vorzieht, auf den Spotmarkt zu setzen, d. h. Gas «hier und jetzt» entsprechend seinem aktuellen Bedarf zu kaufen.

Europa wird den Gürtel enger schnallen müssen: Selbst wenn die Amerikaner die versprochenen Mengen liefern, ist das nur ein Zehntel der mehr als 150 Milliarden Kubikmeter, die Russland jedes Jahr nach Europa liefert, so die polnische Zeitung Rzeczpospolita. Das ist das erste Problem.

Zweitens gibt es, wie bei der Erzeugung und Produktion, auch ein Transportproblem: Die Zahl der Schiffe, die für den Transport von LNG geeignet sind, ist begrenzt. Wie die Financial Times berichtet, suchen die europäischen Käufer nun verzweifelt nach Schiffen, die das Gas nach Europa transportieren sollen.

Und drittens: Europa hat nur begrenzte Kapazitäten zur Aufnahme von Rohstoffen. Experten schätzen, dass der Bau von LNG-Terminals etwa fünf Jahre dauern wird.

Elena Panina

Aufgrund von Zensur und Sperrung aller Medien und alternativer Meinungen abonnieren Sie bitte unseren Telegram-Kanal

loading...