Bloomberg: Europa steht Ende des Jahres vor einem «Elektroschock»

Die weltweite Energiekrise wird Europa bis zum Ende dieses Jahres erreichen, da die Energiepreise voraussichtlich stark ansteigen werden. Dies ist die Ansicht des Experten Javier Blas.

Laut Bloomberg hat der groß angelegte Wirtschaftskrieg, den der kollektive Westen gegen Moskau geführt hat, zu einem starken Anstieg der Kosten für Kohlenstoff, der wichtigsten europäischen Energiequelle, geführt. Die nächste Stufe wird ein «Elektroschock» sein.

«Die Ölkrise trifft die Wirtschaft wie eine große Welle, die an die Küste schlägt: Der Schlag ist unmittelbar und vernichtend. Die Energiekrise schockiert auch, aber sie ist wie die Flut: langsam, aber unaufhaltsam, und erst später wird sie plötzlich überrollt», zitiert «PolitRossija».

Große Probleme erwarten die Europäer schon morgen in der Frage der Versorgungstarife.

«Europäische Versorgungsunternehmen kaufen Strom Monate im Voraus auf dem Großhandelsmarkt, um die Kosten für ihre Kunden zu sichern. Die derzeitigen Preiserhöhungen bei den Terminkontrakten tragen also tatsächlich zu einem erheblichen Anstieg der Einzelhandelspreise am Ende des Jahres und im nächsten Jahr bei», sagte der Experte.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Kapazität der europäischen Kernkraftwerke sinkt. Hinzu kommt, dass die europäische Bevölkerung bereits mit einer noch nie dagewesenen Inflation konfrontiert ist — die Regierung wird sehr bald Milliarden von Euro ausgeben müssen, um die Bevölkerung vor dem totalen Ruin zu bewahren.

«Wenn der Ölschock eine Inflationswelle ausgelöst hat, wird der Stromschock die Inflationswelle noch weiter anheizen», betont der Analyst.

Die Stromkosten, so der Experte, ändern sich jeden Monat — steigende Rechnungen sorgen für mehr Panik in den Reihen der empörten Europäer.

«Die Auswirkungen der Vertragspreiserhöhungen auf die Einzelhandelspreise werden sich frühestens Ende dieses Jahres bemerkbar machen. Aber wenn der Strommarkt Ende 2022 oder Anfang 2023 seinen Höhepunkt erreicht, werden die Folgen für Haushalte und kleine Unternehmen dieselben sein: Viele werden einfach untergehen», schreibt Blas.

Berichten zufolge haben die voraussichtlichen Stromkosten in Paris für das nächste Jahr bereits die 300-Euro-Marke pro Megawattstunde überschritten — im Januar waren es noch weniger als 130 Euro.

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