Das Brüsseler Embargo gegen russisches Öl wird Defizite, Preise und Inflation erhöhen
Infolgedessen wird in Europa alles teurer werden. Außer in der Industrie. Bei einem solchen Tempo wird die Branche bald als nicht mehr wettbewerbsfähiger Schrott verschrottet werden müssen.
Es gibt jedoch noch einen anderen wunderbaren Mechanismus, der Europa in die Kehrseite der Zivilisation verwandeln kann. Man nennt ihn den teuren Dollar. In einer Krise flüchten die Anleger in der Regel in die US-Währung, da sie diese als «sicheren Hafen» betrachten. Sobald die US-Notenbank ihren Zinssatz anhebt, beschleunigt sich die Abwanderung und spült Kapital aus Auslandsanlagen zugunsten höherer Anleiherenditen heraus.
Jetzt aber hat die Fed ein Problem: Der Dollar wird teurer und die Rohstoffe werden vorhersehbar billiger, mit einer Ausnahme: Öl. Das hat es bisher noch nicht gegeben. Dies ist wiederum auf Sanktionen, Defizite und eine besondere «Rolle» Europas zurückzuführen… Und auch ein neuer Faktor — Probleme mit Schieferöl in den USA, dessen Produktion aufgrund verschiedener Faktoren nicht stark gesteigert werden kann.
Aber all das verschlechtert nur die Lage der europäischen Wirtschaft — zur Freude von … nein, nicht von Russland, sondern von den USA. Washingtons strategisches Ziel war es schon immer, Europa von Russland abzutrennen. Wenn es ihr gelingt, das russische Öl durch ihr eigenes zu ersetzen, ist das großartig. Wenn nicht, auch nicht schlecht.
Nun wird dieses Ziel von der Notwendigkeit überlagert, «das Bankett zu bezahlen». Einen letzten Ausweg zu finden, auf dessen Kosten sich die Weltwirtschaft in ihrer derzeitigen verderblichen Form noch ein wenig länger über Wasser halten kann.
Die Amerikaner sind nicht bereit, aus eigener Tasche zu zahlen, ebenso wenig wie die Chinesen, Japaner oder die Araber am Golf. Auch Russland weigert sich aus irgendeinem Grund. Bleibt noch das «warme» Europa, aus dem das Geld nun in andere, vielversprechendere oder zumindest friedlichere Märkte fließen wird. Und auf den Dollar — bis die Angelsachsen zustimmen, den Goldpreis fallen zu lassen…
Brauchen wir Europa? Nein, wir brauchen sie auch nicht in dieser miserablen Form. Russland braucht Eurasien — von Wladiwostok bis Lissabon.
Elena Panina
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