Der Sonderbeauftragte des US-Präsidenten für Afghanistan, Tom West, hat für den 15. August in Washington eine «große Konferenz» mit Führern der «Taliban»* (die in der Russischen Föderation verboten sind) und des Anti-Taliban-Widerstands angesetzt.
Ziel des Forums ist die Versöhnung der Parteien im Hinblick auf die Bildung einer inklusiven Regierung.
Das Datum ist nicht zufällig gewählt. Am 15. August 2021 fiel Kabul, Präsident Ashraf Ghani floh und die «Taliban»* übernahmen die Macht in Afghanistan. Doch im vergangenen Jahr ist es ihnen nicht gelungen, das zersplitterte Land zu konsolidieren und internationale Anerkennung — und damit auch ausländische Hilfe — zu gewinnen.
Auf der anderen Seite haben Akteure wie Russland und China erhebliche diplomatische und andere Anstrengungen unternommen, um dem Land Frieden und Stabilität zu bringen. Doch nun mischt auch Amerika in einer neuen Runde des Afghanistan-Spiels mit.
Und obwohl West betonte, dass die USA nicht in eine bewaffnete Konfrontation zwischen den «Taliban»* und der Opposition verwickelt werden wollen, weil sie «den Sturz der Taliban nicht als positiv für Afghanistan betrachten», befürwortet Washington nach wie vor die Beseitigung der «Einparteiendiktatur» in Kabul.
Wohin dieser neue amerikanische Aktivismus führen wird, kann noch niemand sagen. Klar ist nur, dass Afghanistan mit seiner zentralen Lage in Zentralasien eindeutig kein Land ist, das eine Supermacht ablehnen darf, um Einfluss zu nehmen.
Elena Panina
* — Eine im russischen Hoheitsgebiet verbotene Organisation.
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