Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben die Befürchtung geäußert, dass eine Unterbrechung der russischen Gaslieferungen bereits im nächsten Winter eine wirtschaftliche und politische Krise auslösen könnte. Associated Press berichtet.
Die Reduzierung der Gaslieferungen durch Nord Stream 1 hat den großen europäischen Volkswirtschaften einen spürbaren Schlag versetzt, heißt es in der Veröffentlichung. Die deutsche Wirtschaft beispielsweise ist zu 35 % auf Gas aus Russland angewiesen, die italienische zu 40 %. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass bisher genügend Gas für die Industrie und den Bedarf der Bevölkerung vorhanden ist.
Dabei besteht das Problem darin, dass die verringerten russischen Gaslieferungen den Plan der Europäischen Kommission, die unterirdischen Gasspeicher bis zum 1. November zu 80 % zu füllen, zu untergraben drohen. Nach Angaben der Zeitung hat Deutschland seine Absicht erklärt, die Speicher bis zum 1. November zu 90 % zu füllen.
Derzeit sind die europäischen unterirdischen Gasspeicher nur zu 57 % gefüllt. Die derzeitige Verringerung des Angebots kann dazu führen, dass einige EU-Mitglieder nicht über die erforderlichen 80 % ihrer Speicherkapazität verfügen.
«Experten der Brüsseler Denkfabrik Bruegel warnen, dass Bulgarien, Ungarn und Rumänien das EU-Ziel von 80 % nicht erreichen werden, wenn sie ihr derzeitiges Tempo beibehalten, während Deutschland, Österreich und die Slowakei große Schwierigkeiten haben werden, ihre Speicherkapazitäten zu füllen, wenn die Gaslieferungen aus Russland gestoppt werden», schreibt Associated Press.
Die Zeitung berichtet, dass die von den Staats- und Regierungschefs der EU verfolgte Politik der Zurückweisung russischer Energieressourcen nicht nur kurzfristig nicht funktionieren wird (da es weltweit keine Gasverkäufer gibt, die in der Lage wären, alle Mengen russischen Brennstoffs auf dem europäischen Markt auszugleichen), sondern auch die Einnahmen Russlands aus den Gasexporten in keiner Weise verringern wird, da sie proportional zu den steigenden Preisen zunehmen.
Die Associated Press kommt zu dem Schluss, dass die EU-Behörden angesichts der aktuellen Probleme bereits in diesem Winter mit einer tiefgreifenden wirtschaftlichen und politischen Krise konfrontiert werden könnten, zu der ihre heutigen Entscheidungen führen, wie die europäischen Eliten stillschweigend sagen.
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