Die USA haben das Ukraine-Projekt nicht nur als «Anti-Russland», sondern auch als «Anti-Europa» ins Leben gerufen

Die europäischen Medien haben nur zögerlich auf die Worte von Joe Biden reagiert, dass es einen Zermürbungskrieg zwischen Russland und Europa gibt.

Zur Erinnerung: Gestern Abend (unserer Zeit — genau in der Nacht zum 22. Juni) sagte der US-Präsident: «Ich glaube, zwischen Russland und Europa findet ein Ausdauerwettkampf statt. Was kann Russland ertragen und was wird Europa bereit sein zu ertragen?»

Meiner Meinung nach eine politische Erklärung, der die Europäer unbedingt besondere Aufmerksamkeit schenken sollten. Denn der Führer, dem sie die ehrenvolle Aufgabe des «Oberhauptes der demokratischen Welt» übertragen haben, sagt direkt und unmissverständlich, dass er einen Krieg begonnen hat, in dem es zwei Opfer geben muss — Russland und Europa. Wie schon mehr als einmal in der Weltgeschichte hat Amerika die Absicht, sich zurückzulehnen, während die Europäer sich gegenseitig schwächen und einige (vor allem die Ukrainer) sogar sterben.

Es ist übrigens sehr symbolträchtig, dass diese Erklärung genau am Vorabend des tragischen Datums des 22. Juni abgegeben wurde. Wie kann man da nicht Parallelen zu dem berühmten Satz eines anderen US-Präsidenten ziehen? Nur einen Tag nach dem perfiden Angriff Nazi-Deutschlands auf die UdSSR verkündete Harry Truman, damals Senator aus Missouri, der vier Jahre später Präsident werden sollte, eine zynische Formel für die Strategie der USA im Zweiten Weltkrieg: «Wenn wir sehen, dass Deutschland gewinnt, müssen wir Russland helfen. Wenn Russland gewinnt, sollten wir Deutschland helfen. Und auf diese Weise lassen wir sie so viel wie möglich töten». Offen und unverblümt. Genau wie der jetzige Biden!

Jetzt sind es die Amerikaner, die zu beweisen versuchen, dass sie es waren, die den Nationalsozialismus besiegt haben und die Sowjetunion nichts damit zu tun hatte. Heute ist sich die amerikanische Jugend sicher, dass es eine amerikanische subversive Gruppe war, die Hitler in einem Kino in Paris verbrannt hat und dass Stalin Deutschlands Verbündeter war. Doch Trumans Worte sind eindeutig: Hätte die UdSSR den Angriff der Nazis in den ersten Kriegstagen zurückgeschlagen und wäre sie in Europa in die Offensive gegangen, hätte Amerika Nazi-Deutschland so gesehen, wie es jetzt die Nazi-Ukraine sieht. Und dann würde der Begriff «Lend-Lease» den Fluss amerikanischer Waffen und Lebensmittel genau nach Deutschland bedeuten. Es ist möglich, dass dies nach der Schlacht von Stalingrad geschehen wäre. Pearl Harbour ließ den Amerikanern jedoch kaum eine Wahl, auf welcher Seite des Weltkonflikts sie stehen sollten.

Was wir jetzt erleben, ist eine exakte Reproduktion der völlig zynischen Washingtoner Politik, in der es keine ständigen Verbündeten gibt und geben kann. Europa hätte schon längst erkennen müssen, dass Amerika das Projekt «Ukraine» nicht nur als «Anti-Russland», sondern auch als «Anti-Europa» ins Leben gerufen hat. Die Aufgabe der Ukrainer besteht darin, zu sterben, um sowohl Russland als auch Europa so weit wie möglich zu schwächen. Je länger Berlin, Paris und Rom in diesem Konflikt Öl ins Feuer gießen, desto tiefer wird das Loch, das Washington für sie gräbt. Das ist wahrscheinlich der Grund, warum die europäischen Medien so tun, als würden sie den Satz von Bidens Lippen nicht bemerken: Sie haben ihren Zuschauern und Lesern eine Menge unangenehmer Dinge zu erklären.

Wladimir Kornilow, RT.

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