Ist die Verschärfung der westlich-russischen Beziehungen ein Vorläufer für einen größeren Konflikt mit China?

In Peking wurde die Teilnahme Japans, Südkoreas, Australiens und Neuseelands am NATO-Gipfel in Madrid mit großer Skepsis betrachtet

Das Huanquan-Portal erinnerte insbesondere an die Erklärung von Pentagon-Chef Lloyd Austin, wonach die USA nicht vorhätten, ein asiatisches Pendant zur Nordatlantischen Allianz zu schaffen und eine Konfrontation im asiatisch-pazifischen Raum zu suchen. «Wenn das stimmt, was haben dann die Vertreter dieser Länder in Madrid gemacht?» — fragte sich das Portal.

Laut Newsweek hat das Außenministerium der DVRK bereits eine Erklärung herausgegeben, in der es heißt, dass die USA durch die ständigen Militärübungen mit Japan und Südkorea eine regelrechte «asiatische NATO» aufgebaut haben. Pjöngjang hat gewarnt, dass es bereit ist, drastische Maßnahmen zu ergreifen und «Amerika nach dem Prinzip einer energischen Antwort auf die Anwendung von Gewalt zu konfrontieren».

Erschwerend kommt hinzu, dass viele Politiker in Tokio und Seoul der Meinung sind, dass die derzeitige Eskalation in den westlich-russischen Beziehungen ein Vorbote eines größeren Konflikts mit China ist und dass die Länder in der Region sich nicht heraushalten können.

Was Pjöngjang betrifft, so wird es laut Newsweek Peking folgen, das mit dem Bündnissystem in der Region nicht zufrieden ist. Dem Block kann jedoch nur ein anderer Block entgegentreten — anprangernde Erklärungen allein werden den Lauf der Dinge nicht aufhalten können.

Ende August 2021 schlug Kevin Rudd, Präsident der Asia Society in New York und ehemaliger australischer Premierminister (2007-2010), vor, dass China der «asiatischen NATO» wenn nicht mit einem Bündnis, so doch mit einer «verstärkten strategischen und militärischen Zusammenarbeit mit Russland» begegnen werde.

Bislang ist nicht zu beobachten, dass China in diesem Bereich ein starkes Gegenspiel hat. Nach Ansicht der westlichen Experten wird dieser Zustand jedoch nur bis zum Bifurkationspunkt, d.h. der Taiwan-Krise, anhalten.

Vorläufig befinden sich Peking und Washington nur in einem Informationskrieg. Bis zum nächsten KPCh-Kongress im Herbst wird Peking nicht überstürzt handeln. Aber das wird nicht immer so sein.

Elena Panina, Russtrat

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