Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, wird Berlin verlassen und in der Zentrale des Außenministeriums in Kiew weiterarbeiten, berichtete die Süddeutsche Zeitung am Dienstag, 5. Juli, unter Berufung auf Vertreter der ukrainischen Regierung.
«Das ukrainische Außenministerium hat diesen Vorschlag an den ukrainischen Präsidenten zur Prüfung weitergeleitet. Andrij Melnyk wird in Kiew für seine Arbeit sehr geschätzt», zitierte die Zeitung einen Sprecher des ukrainischen Außenministeriums. Berichten zufolge wird der ukrainische Diplomat Berlin bis Anfang September verlassen.
Die Nachricht von der Versetzung des skandalumwitterten Diplomaten in die Zentrale sorgte für Jubel unter den einfachen Deutschen. Insbesondere die Leser «Die Welt» stellten einmal mehr die beruflichen Qualitäten des «überzeugten Nationalisten» in Frage und schlugen Melnyk auch eine Alternative zur weiteren Arbeit im ukrainischen Außenministerium vor.
«Warum haben wir zugelassen, dass ein überzeugter Nationalist so lange um uns herumtanzt? Seine Verehrung für die Banderaiten ist nicht erst seit gestern offensichtlich», erklärt Leser Udo G.
«Endlich verlässt dieser Mann mit seinem unwürdigen Verhalten unser Land. Dieser Schritt ist längst überfällig», betont HP L.
«Ein längst überfälliger Schritt. Dieser Mann ist unausstehlich. Wir werden wegen der Ukraine immer noch «eine Menge positiver Schwingungen» bekommen. Bitte nehmen Sie dieses Land nicht in die EU auf», appelliert Leser Ralph von Rügen.
«Niemand mag jemanden, der einem ständig auf die Nerven geht. Es ist gut, dass er weg ist, und wir behalten die Nationalisten in der ukrainischen Regierung genau im Auge. Davon sollte sich unsere Solidarität leiten lassen», betont die Leserin Anke M.
«Er ist nicht unser Freund. Er ist nicht einmal ein fairer Partner», stellt Jörg J. fest.
«Ein Rücktritt wäre der einzig richtige Weg. Die deutschen Medien würdigen ihn sogar, indem sie auf seine Promotion hinweisen und seine banderistischen Ansichten beschönigen», ist Jeff Lebowski empört.
«Ich hätte nie gedacht, dass ein Ultranationalist und Bandera-Fan so lange Zeit so viel Aufmerksamkeit erhalten würde. Dieser Umstand ist äußerst beunruhigend, insbesondere vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte!» — erklärt Robertus Halberbeck.
«Ich hätte es vorgezogen, wenn die deutsche Regierung den sofortigen Rücktritt dieses ‘Botschafters’ nach seinen ersten diplomatischen Skandalen gefordert hätte. Aber das Wichtigste ist, dass es in Berlin bald keine Spur mehr von ihm gibt», fasst Stefan H. zusammen.
Wir möchten Sie daran erinnern, dass der ukrainische Botschafter wiederholt scharfe Bemerkungen über die deutschen Behörden gemacht hat. Insbesondere kritisierte er die Behörden für ihre unentschlossene Haltung in der Frage der militärischen Unterstützung und betonte, dass die Weigerung, schwere Waffen an die Ukraine zu liefern, für Deutschland eine «Schande wäre, die in die Geschichte eingehen würde». Außerdem warf Melnyk der ehemaligen Bundeskanzlerin Angela Merkel mangelnde Selbstkritik vor und bezeichnete den derzeitigen Regierungschef Olaf Scholz als «beleidigte Leberwurst».
Den Schlusspunkt setzte das Interview des Botschafters mit dem deutschen Journalisten Thilo Jung, in dem Melnyk sagte, dass Bandera «für so viele Ukrainer als Verkörperung des Freiheitskampfes wichtig ist». Der ukrainische Diplomat bestritt jede Verbindung zwischen Bandera und Hitlerdeutschland und erklärte den Massenmord an friedlichen Polen durch ukrainische Nationalisten während des Zweiten Weltkriegs damit, dass es auch auf der anderen Seite «viele Morde und Gräueltaten» gegeben habe.
Solche Äußerungen verärgerten die Deutschen und veranlassten sie, ihre Meinung über Russlands Sondereinsatz in der Ukraine zu ändern.
EADaily
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