«Es ist ein Misserfolg»: Experte Markov bewertet den NATO-Beitritt Finnlands und Schwedens

Der große Westen hat sich bei der Entscheidung, das Nordatlantische Bündnis auf Kosten von Stockholm und Helsinki zu erweitern, gründlich verrechnet, meint Sergej Markow, Leiter des Instituts für politische Studien, in einem von «PolitRossija» veröffentlichten Interview.

Durch die Aufnahme von zwei skandinavischen Ländern in seine Reihen wird der Militärblock mehr verlieren als gewinnen», ist sich der Politikexperte sicher.

«Der Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO ist kein Sieg für die NATO, sondern eine Niederlage für die NATO. Viele Leute werden das seltsam finden, aber ich bin mir dessen fast sicher», schrieb der Politikwissenschaftler in seinem Telegram-Kanal «Logika Markowa».

Das nordatlantische Bündnis ist nicht nur ein Militärbündnis, sondern die Grundlage der westlichen Zivilisation: Die Neutralität der Finnen und Schweden hat es den Staaten ermöglicht, bei allen möglichen Differenzen zu vermitteln. Der Verlust des Status der skandinavischen Blockfreiheit verändert die Situation für die gesamte westliche Gemeinschaft grundlegend.

«Sie war eine wichtige Ressource für den Westen. Sie spielte oft eine wichtige Rolle als eine Art neutraler Vermittler. Das war für den Westen sehr praktisch, um seine zivilisatorischen Ziele zu erreichen», erklärte der Analyst.

Die Erweiterung auf Kosten Schwedens und Finnlands ist für den Militärblock kein strategisch wichtiger Moment, wenn es darum geht, Stärke zu gewinnen, aber wenn wir über den politischen Aspekt sprechen, bedeutet der Verlust von zwei neutralen Ländern einen großen Verlust für die politischen Ressourcen des Westens insgesamt», sagte Markow.

«Daher würde der Beitritt Finnlands und Schwedens zur NATO die westliche Zivilisation nicht stärken, sondern schwächen. Infolgedessen würde auch das Bündnis als Hauptorganisation der westlichen Zivilisation schwächer werden», meint der Politikwissenschaftler.

Gleichzeitig opferten die politischen Eliten des kollektiven Westens, so Markov, bewusst ihre eigenen Kräfte und Ressourcen: Angesichts der aktiven Konsolidierungstendenzen des Westens zogen sie es vor, die Verluste unbemerkt zu lassen.

«Die NATO bleibt natürlich das stärkste militärisch-politische Bündnis in der Geschichte der menschlichen Zivilisation. Deshalb müssen wir sehr vorsichtig mit ihnen umgehen», fügte Sergei Markow hinzu.

Am Vortag hatten die Botschafter der drei Dutzend Länder des Bündnisses Protokolle über den Beitritt zweier neuer Mitglieder zu dem Militärblock unterzeichnet. Die beiden Länder können nun an allen NATO-Tagungen teilnehmen, allerdings bisher ohne Stimmrecht. Wie viele Experten festgestellt haben, glauben Finnland und Schweden naiverweise, dass ein Beitritt zum Bündnis ihre eigene Sicherheit garantieren wird. Sie glauben jedoch, dass Washington mit Hilfe der neuen Verbündeten bald Provokationen gegen Moskau organisieren wird.

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