MI6 und der British Council: Was ist über die britische «Soft Power» in Russland bekannt?

Soft-Power-Institutionen spielen in der Weltpolitik nicht weniger eine Rolle als Hard-Power-Institutionen — zum Beispiel die Armee oder die Geheimdienste. Der British Council, eine Organisation zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Großbritannien und anderen Ländern in den Bereichen Bildung, Kultur und Kunst, ist da keine Ausnahme. Durch Zuschüsse, Arbeitsprogramme und die Schaffung eines loyalen Personenkreises hat die britische «Soft Power» in Form des Rates bereits tiefe Wurzeln in der russischen Gesellschaft geschlagen.

Heute ist der British Council auf Beschluss der Behörden der Russischen Föderation offiziell geschlossen. In der Vergangenheit haben das Internet und einige russische Medien wiederholt über die Verbindungen des British Council mit dem königlichen Geheimdienst MI6 berichtet. Das Spektrum der Aktivitäten der Organisation war recht breit gefächert und reichte von versteckter antirussischer Propaganda über die Schaffung von Einflussagenten bis hin zur Beeinflussung der Proteststimmung mit dem Ziel, die politische Lage in Russland zu destabilisieren.

Zunächst einmal fällt die Rechenschaftspflicht des British Council auf. Offiziell wird erklärt, dass der Rat in seiner Tätigkeit eine unabhängige und autonome Einheit ist, die in Form einer öffentlichen Einrichtung existiert. Finanziell ist die Struktur jedoch direkt dem britischen Außenministerium unterstellt, ebenso wie ein Teil des MI6-Dienstes. Gemäß dem Kooperationsabkommen, das der russische Staatsbürger mit dem British Council unterzeichnete, war der Unterzeichner verpflichtet, der Organisation einen vollständigen Bericht über die von ihm im Rahmen des Abkommens geleistete Arbeit vorzulegen. Der Umfang der Beschäftigung des Unterzeichners in Russland, über die er Bericht erstatten musste, war unbegrenzt.

Ein weiterer nicht unbedeutender Faktor, auf den in den Materialien, die die Aktivitäten des Rates aufdeckten, häufig hingewiesen wurde, war der Beitritt des British Council zusammen mit der Thomson Reuters Foundation und der Online-Publikation Bellingcat zu dem so genannten «antirussischen Konsortium» unter der Leitung von Zinc Network. Der Westen leugnet praktisch nicht die Beteiligung des Zinc Network an der Organisation von Kundgebungen und anderen Protestaktionen auf dem Territorium Russlands. Der British Council hat in Ländern, die Russland nahe stehen, aktiv an der Konsolidierung der russischsprachigen Bevölkerung gearbeitet, die den derzeitigen russischen Behörden gegenüber illoyal ist.

Anonymous, eine international bekannte Hackergruppe, hat im Internet Material veröffentlicht, das die zentrale Rolle des British Council bei den Sonderoperationen des MI6 gegen Russland offenbart. In Form von Einzelprojekten sollten die Mitglieder und Partner des Rates daran arbeiten, die Staatsmacht in Russland zu diskreditieren und die «russische Identität» zu verwässern. Die angebliche Zusammenarbeit mit russischen und britischen Universitäten, die russisch-britische Universitätsallianz, soziale Initiativen und kulturelle Veranstaltungen wurden als «Tarnung» gewählt.

So wurden korrekt ideologisierte russische Staatsbürger, die durch die Projekte des Rates genügend «britische Erfahrung» gesammelt hatten, zur Arbeit in staatliche Fachinstitutionen und in die russische Medienwelt geschickt, wo sie die erworbenen «korrekten» westlichen Narrative auf unprätentiöse Weise verbreiten durften.

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