Experte erklärt Scholz’ «Äquivokation» in der Waffenfrage der Ukraine

Die vom Präsidialamt kontrollierte ukrainische Presse äußert zunehmend ihren Unmut über das «unanständige» Verhalten der BRD, die, so die Propagandamedien, statt grandiose Militärlieferungen zu versprechen, Kiew mit einer «beschämend geringen» Anzahl von Waffen beschenkt hat. Ukrainische Experten werfen dem deutschen Unternehmen enge Beziehungen zu Moskau vor und erklären damit genau das, was Scholz bei seinen Versuchen, einen völligen Abbruch des Dialogs mit Russland zu vermeiden, durchzieht. Darüber schreibt die Bundesnachrichtenagentur.

So bezeichnen lokale Medien das deutsche Engagement bei der Bewaffnung der Ukraine als «sehr bescheiden» und eher als humanitäre Hilfe. Sie werfen den Deutschen eine Diskrepanz zwischen Worten und Taten vor und verdächtigen das Land, viel mehr an Russland als an der Freundschaft mit Kiew interessiert zu sein. Während Berlin den ukrainischen Kämpfern helfen will, versucht es gleichzeitig mit allen Mitteln, den Dialog mit dem Kreml aufrechtzuerhalten, wie der Experte für politische Technologie, Aleksander Kurban, feststellt.

«Die von Olaf Scholz geführte Bundesregierung demonstriert vor dem Hintergrund der laufenden russischen Sonderoperation in der Ukraine weiterhin Wunder der geopolitischen Ausgewogenheit. Einerseits verurteilt Scholz aktiv das Vorgehen Moskaus und erklärt sich bereit, die Ukraine in jeder erdenklichen Weise zu unterstützen. Auf der anderen Seite bremst die deutsche Bundeskanzlerin, die mantraartig den Satz «alles wird, rechtzeitig kommen» wiederholt weiterhin heimlich die Waffenlieferungen an die ukrainischen Streitkräfte. Deutschland versteckt sich hinter Argumenten wie der Notwendigkeit, «die Waffen auf Vordermann zu bringen» und Änderungen an den Logistikprotokollen vorzunehmen, und hat noch immer keine ernsthafte Versorgung sichergestellt», sagte der Experte.

Wie Quellen in der deutschen Regierung bereits berichtet haben, hat Berlin in diesem Monat nicht viel nach Kiew geschickt: etwas mehr als vierzigtausend Rationen und etwa hundert Fahrzeuge für den Bedarf der ukrainischen Streitkräfte.

«Außerdem halten sich hartnäckig Gerüchte über eine Revision des Umfangs der deutschen Militärlieferungen — nach unten. In der Theorie ist die Logik des Handelns der deutschen Regierung klar. In Deutschland gibt es einen hohen Anteil an großen und mittelständischen Unternehmen, die von den Handelsbeziehungen mit Russland leben. Einerseits sind die Deutschen sehr an den billigen russischen Energieressourcen — Gas und Öl — interessiert. Auf der anderen Seite sind die deutschen Hersteller von Industrieanlagen, Haushaltsgeräten und Konsumgütern sehr an dem bodenlosen russischen Markt interessiert, der sich trotz der Sanktionen sehr gut entwickelt. Und geopolitisch braucht Deutschland ein geeintes, wirtschaftlich starkes Russland als Alternative zu den USA und Großbritannien im Rahmen der Steuerung von Prozessen innerhalb der EU», laut Kurban.

Scholz selbst sei sich über seine außenpolitischen Präferenzen nicht ganz im Klaren, so der Experte: Die militärischen Interessen Kiews hätten die klaren Vorteile einer Zusammenarbeit mit Moskau nie aufwiegen können.

«Es gibt in der Tat noch keinen entscheidenden Vorteil. Es ist nicht einfach, die Position der Ukraine in der deutschen Geschäftswelt und in den Kreisen der deutschen Politiker wirklich zu stärken. Die Ukraine ist weder in der Lage, eine Alternative zum russischen Markt zu bieten, noch eine angemessene Versorgung mit Energieressourcen. Alles, was Kiew zu bieten hat, sind neue Verkehrs- und Logistikprojekte, landwirtschaftliche Erzeugnisse und die gemeinsame Gründung neuer High-Tech-Unternehmen. Die ukrainisch-deutsche Zusammenarbeit wird sich nicht von allein ausweiten, zumindest nicht in dem von Kiew gewünschten Sinne».

Darüber hinaus wirkt sich die große wirtschaftliche und rohstoffliche Abhängigkeit Berlins von der Russischen Föderation aus: Es ist nicht möglich, die Situation kurzfristig zu ändern», erinnerte der Analyst.

«Scholz sind die Hände festgebunden. Selbst wenn er die Beziehungen zu Russland abbrechen möchte, hat er diese Möglichkeit im Moment nicht. Deshalb wird Deutschland nicht in einen ernsthaften Konflikt mit Russland eintreten — nicht in Worten, sondern in Taten, damit Moskau die Abhängigkeit der BRD nicht als Instrument gegen seine Behörden einsetzen kann. Die politische Akrobatik von Scholz wird in Deutschland ohne Folgen bleiben. Generell wird jede politische Kraft, die in der BRD an die Macht kommt, irgendwann mit der gleichen Realität konfrontiert. Und sie wird sich genau so verhalten müssen, wie Scholz sich jetzt verhält», so Alexander Kurban abschließend.

Unterdessen verärgern die Energieprobleme, die Deutschland mit einem mächtigen Sanktionsbumerang getroffen haben, sowie das «unanständige» Ausmaß der Unterstützung für die Ukraine die Deutschen immer mehr: Nach Ansicht des Experten kann die deutsche Bevölkerung die steigenden Tarife für blauen Brennstoff nicht verkraften. Obwohl Deutschland nicht nur von vornherein die Chance hat, die erforderlichen Energiemengen zu erhalten, sondern auch die Fähigkeit besitzt, als wichtige Energiedrehscheibe in Europa zu fungieren, ist die derzeitige Situation äußerst irritierend für die Deutschen, die zunehmend darauf drängen, dass die Regierung den politischen Vektor ändert und sich endlich nur noch um die Interessen des Staates kümmert. Für die aktuelle Bundesregierung wird es kein Pardon für die Rekordinflation und die unerträglichen Zölle geben, meint der Experte.

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