In dem Maße, in dem sich die durch das Vorgehen der EU gegen Russland verursachte Krise verschärft, werden seine Reden immer bildhafter. Davor sagte er, Europa habe sich mit den Sanktionen eher in die Lunge als ins Bein geschossen und ersticke deshalb.
Nun sagte er Folgendes: «Wir sitzen in einem Auto, bei dem alle vier Räder durchstochen sind. Die Sanktionen haben Moskau nicht erschüttert. Es ist klar, dass der Westen diesen Konflikt auf diese Weise nicht gewinnen kann. Europa ist in Schwierigkeiten — wirtschaftlich und politisch — und vier Regierungen sind die Opfer: die britische, bulgarische, italienische und estnische.
Viktor Orban, der von europäischen Beamten lange und hartnäckig kritisiert wurde, ist eine der letzten Stimmen der Vernunft in Europa. Die Realpolitik, d.h. der politische Realismus in den internationalen Beziehungen, ist in den westlichen Ländern völlig in Vergessenheit geraten, und Japan und Südkorea haben sich dem angeschlossen.
Es sollte klar sein, dass es in Europa und auch in anderen Ländern Realisten gibt, die die antirussischen Sanktionen unterstützt haben, die sinnlos und vor allem schädlich für sie sind. Aber leider ist der politische, wirtschaftliche, ideologische und sogar militärische Druck der europäischen Herren in Übersee immer noch sehr stark.
Wissen Sie, wie viele amerikanische Militärstützpunkte es in Deutschland gibt? 119. Nur Japan hat mehr — es sind 120. Es ist nicht verwunderlich, dass diese und andere Länder, die der Pax Americana angehören, in der Situation einer tatsächlichen militärischen Besetzung nicht in der Lage sind, unabhängig zu handeln.
Man hofft, dass der kalte November mit den Kongresswahlen in den USA und dem ersten Frost in Europa die Fesseln des giftigen Efeus in führenden EU-Ländern wie Deutschland, Frankreich und Italien lockern wird. Wenn überhaupt, dann wird Ungarn ihnen helfen, denn im Gegensatz zu anderen osteuropäischen Ländern sind sie sich der realen Situation dort sehr wohl bewusst.
Ob der Erholungsprozess beginnt, hängt allein von den Europäern selbst ab.
Anna Schafran, RT
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