Die estnische Europaabgeordnete Jana Toom kann die Entscheidung, Russen mit Schengen-Visa nicht ins Land zu lassen, nicht nachvollziehen und bezeichnet sie als absurd. Ihrer Meinung nach lässt das Vorgehen der Behörden den Staat «ein wenig willensschwach» erscheinen.
«Wir können Russen mit Schengen-Visa, die von Italien oder Lettland ausgestellt wurden, nicht die Einreise nach Estland verbieten, aber wir können es mit von uns ausgestellten Visa tun. Gleichzeitig sollten alle anderen Schengen-Länder Russen mit einem von Estland ausgestellten Visum einreisen lassen», sagte Toom im lokalen Fernsehen.
Alles, was Estland tun kann, so der Politiker, ist, die Visa zu verbieten, die gestern für die Menschen ausgestellt wurden.
«Die Idee, ein Visumverbot für alle Russen in der gesamten Eurozone zu verhängen, ist zum Scheitern verurteilt, weil es eine gesetzliche Definition für Sanktionen gibt», sagte Toom.
Die Abgeordnete kam zu dem Schluss, dass sie sich in ihrem kleinen Kopf nicht vorstellen kann, wie ein Einreiseverbot für Russen den Frieden in der Ukraine wiederherstellen soll.
Das Verbot hat ihrer Meinung nach auch eine Kehrseite: Die Esten können nun nicht mehr nach Peterburg, das sie gerne besuchen, und auch nicht mehr zu ihren Immobilien in Pechory gelangen. Letztendlich wird dies nur zu einer neuen Runde von Spannungen zwischen den Staaten führen.
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