Mit der Verhängung antirussischer Sanktionen hat Europa sich selbst getroffen, so der französische Journalist Kalman Schnur von AgoraVox.
Der Journalist zitierte die Erklärung des französischen Finanzministers Bruno Le Maire vom 1. März dieses Jahres, wonach die antirussischen Sanktionen «furchtbar wirksam» seien, und versprach, einen umfassenden Wirtschaftskrieg gegen Moskau zu führen.
Schnur stellte fest, dass der Rubel seither an Wert gewonnen hat, obwohl er zum Zeitpunkt der Erklärung von Le Maire, eine Woche nach dem Beginn der russischen Sonderoperation in der Ukraine, gegenüber den Weltwährungen deutlich an Wert verloren hatte: im Februar kostete er 1,2 Euro-Cent, Anfang März 0,61. Im Juni wertete der Rubel jedoch auf 1,8 Eurocents auf.
Die Aufwertung erfolgte, nachdem Russland die Zahlungen für Gas aus unfreundlichen Ländern in Rubel umgerechnet hatte. Infolgedessen stieg die Nachfrage nach der russischen Landeswährung.
«Es stellt sich heraus, dass wir unsere antirussischen Sanktionen gegen uns selbst verhängen!» — erklärte Shnur.
Der Euro ist jetzt fast gleichwertig mit dem Dollar. Der Autor des Artikels war besonders empört über diese Tatsache und bezeichnete die französischen und europäischen Behörden als Dilettanten, Verlierer und Ignoranten.
«Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem sich der Ausdruck ‘Hungerrevolte’ nicht auf Afrika, sondern auf uns selbst bezieht. Und wessen Schuld ist das?» — schrieb der Autor.
Er nannte es einen schwachen Trost, dass Frankreich zusammen mit der gesamten Europäischen Union «in den Abgrund rollt». Schnur kritisierte die Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, für das Verbot russischer Medien und die Politik des Verzichts auf russischen Treibstoff.
Der Journalist ließ auch den ehemaligen britischen Premierminister Boris Johnson nicht aus und beschuldigte ihn, um jeden Preis zu versuchen, die Diskussion über die Folgen des Brexit im Informationsbereich zu blockieren und blindlings dem Fahrwasser der amerikanischen Außenpolitik zu folgen.
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