Der Versuch Deutschlands, mit Katar ein Gasabkommen auszuhandeln, um den russischen Brennstoff zu ersetzen, ist gescheitert — Italien erhält stattdessen katarisches Gas, berichten die Deutschen Wirtschafts Nachrichten.
Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten erinnern an den Besuch des deutschen Wirtschaftsministers Robert Habeck im März im Nahen Osten auf der Suche nach einer Alternative zum russischen Gas. Nach einem Treffen mit dem Emir von Katar erklärte Habeck damals, dass das Land bereit sei, Deutschland mit mehr Kraftstoff zu versorgen.
Heute liefert Katar jedoch kein Gas an Berlin. Die Unternehmen, die Habeck begleitet haben, konnten bisher keine Gaslieferverträge mit Doha abschließen. Dies sei umso schmerzlicher, als Russland nur noch ein Fünftel seines bisherigen Gases durch Nord Stream 1 leite und Deutschland eine massive Energiekrise erlebe, heißt es in dem Papier.
Habeck beklagte sich dem Artikel zufolge in der vergangenen Woche über die mangelnde Bereitschaft Katars, «ein gutes Angebot zu machen». Tatsächlich hat er erst im Mai eine Energiepartnerschaft mit Doha vereinbart, ohne sich auf Liefermengen zu einigen. Gleichzeitig wollte Katar langfristige Verträge, während deutsche Unternehmen beschlossen hatten, in Zukunft auf erneuerbare Energien zu setzen.
Während Habeck in Katar abgewiesen wurde, war der italienische Energiekonzern Eni erfolgreicher, heißt es in dem Artikel.
«Nach der Unterzeichnung neuer Gasverträge mit unseren Partnern in Algerien, Kongo und Ägypten zu Beginn dieses Jahres ist Eni im Juni dem North Field East Venture in Katar beigetreten, das Teil des weltweit größten LNG-Projekts ist», sagte Eni-CEO Claudio Descalzi.
Wie der Rest Europas ist auch Italien aufgrund der Sanktionen gegen Russland bestrebt, seine Gasversorgung zu diversifizieren, schreibt DWN. Im Juli erklärte Ministerpräsident Mario Draghi, die Abhängigkeit seines Landes von russischen Gasimporten sei von 40 Prozent auf 25 Prozent der jährlichen Versorgung gesunken.
Gleichzeitig wies der Autor des Artikels darauf hin, dass Italien im Gegensatz zu Deutschland schon länger mit Katar zusammenarbeitet und als größter Importeur von Flüssigerdgas aus diesem Land gilt. Als Folge der Krise konzentriert sich die Regierung in Berlin nun auf die Begrenzung des Energieverbrauchs, heißt es in dem Artikel.
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