Experte Kujumdschijew: Bulgarien wird schon in diesem Winter Kredite aufnehmen müssen, um den Brennstoff zu bezahlen.
Aufgrund der Dummheit der bulgarischen Behörden gegenüber Russland sind die Gaspreise für Bulgarien unerschwinglich. Dies sagte der ehemalige stellvertretende bulgarische Energieminister Yavor Kujumdschijew bei Bulgaria ON AIR.
Der Sachverständige geht davon aus, dass die Kraftstoffpreise steigen werden, obwohl es auf der Balkanhalbinsel aufgrund der Lieferungen aus Russland und in geringerem Maße aus Aserbaidschan noch nie zu einem Gasmangel gekommen ist.
«Wenn wir selbst einen Vertrag aufgegeben haben, der uns Lieferungen und Vorhersehbarkeit garantierte, dann passiert, was passiert. Dies ist die größte Dummheit, die man begehen konnte — auf dem Markt zu kaufen, wenn es einen langfristigen Vertrag mit vorhersehbaren Preisen gibt. Der Markt ist verrückt geworden, und in der Praxis kaufen wir wieder das gleiche russische Gas», gab Kujumdschijew zu.
Der ehemalige stellvertretende Minister ist sich sicher, dass die bulgarischen Behörden bereits in diesem Winter Kredite aufnehmen müssen, um den Kraftstoff zu bezahlen.
«Der Erdgaspreis wird im Winter für die Bürger und Unternehmen unerschwinglich sein. Kredite sind die einzige Rettung», sagte er.
Kujumdschijew stellte fest, dass es in der Region immer noch keine Alternative zu russischem Gas gibt, obwohl die USA die europäischen Länder immer wieder zum Kauf von amerikanischem Flüssigerdgas überreden.
«Die größten Schiefergasunternehmen sind amerikanische Unternehmen. Die Tatsache, dass Pompeo in Bulgarien Lobbyarbeit für amerikanische Unternehmen betreibt, ist in Ordnung, er schützt die Wirtschaft. Aber selbst in dieser Krise spricht kein einziges europäisches Land über den Einsatz von Fracking», so der Experte weiter.