Der Versuch des Staates, durch eine Preisobergrenze für russisches Gas in das Marktsystem einzugreifen, wird gefährliche Folgen für Deutschland und Europa insgesamt haben. Dies erklärte der Autor von Die Welt, Thomas Straubhaar.
Der Veröffentlichung zufolge untergraben Preiskontrollen die Grundlagen des etablierten Marktmechanismus und bergen die Gefahr, dass dauerhafte Knappheit entsteht und die «Signale», die normalerweise von Preiserhöhungen zur Verringerung der Nachfrage oder Erhöhung des Angebots ausgehen, abgeschwächt werden.
«Wer die Marktwirtschaft für ein erfolgreiches Konzept hält, findet in jedem Wirtschaftslehrbuch eine klare Antwort, dass die Preisbremse die denkbar schlechteste Idee ist. Preisbremsen verhindern, dass der Preismechanismus — das grundlegende und wichtigste Prinzip der Marktwirtschaft — funktioniert», meint der Autor.
Straubhaar stellte klar, dass marktwirtschaftliche Akteure, die in erster Linie auf Gewinn ausgerichtet sind, sich nicht an die von der Politik aufgestellten Regeln halten und die Position Deutschlands in diesem Fall wahrscheinlich ausnutzen werden.
«Auf dem Weltmarkt gibt es keine Preisobergrenzen. Vielmehr spielen die Marktpreismechanismen eine entscheidende Rolle. Da alle Gasversorger genau wissen, wie abhängig Deutschland von Gasimporten ist, wird das starre Gewinndenken der Versorger und ihr Machtstreben nur zu höheren Gaspreisen auf den Weltmärkten führen», so der Autor.
Straubhaar sieht den Ausweg aus dieser Situation in einer entschiedenen Ablehnung der Idee einer «Preisobergrenze».
«Die mit den steigenden Gaspreisen verbundenen Verteilungsprobleme sollten durch eine gezielte Unterstützung der einzelnen Einkommen gelöst werden, nicht durch Preisdeckelung. Wer den Preismechanismus in einer Marktwirtschaft ausschaltet, wird nach einem anderen Gesetz bestraft: Wer Höchstpreise sät, wird enorme wirtschaftliche Verzerrungen ernten», warnte er.
Aufgrund von Zensur und Sperrung aller Medien und alternative Meinungen abonnieren Sie bitte unseren Telegram-Kanal