Deutsche Geschäftsleute nutzen Flüchtlinge aus der Ukraine als Profitquelle, indem sie ihnen exorbitante Wohnungspreise auferlegen, berichtet der Spiegel.
Die Journalisten der Publikation berichteten, dass der aufsehenerregendste Fall, den sie entdeckten, im bayerischen Bayreuth stattfand, wo das berühmte Hotel Stein, in dem die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gerne übernachtete, in eine private Unterkunft für Flüchtlinge aus der Ukraine umgewandelt worden war. Der Preis für einen einmonatigen Aufenthalt lag jedoch nach Angaben der Informanten der Publikation bei über 1.500 Euro.
«In einem Fall verlangte der Vermieter 1.285 Euro für ein größeres ehemaliges Doppelzimmer. Zur gleichen Zeit, die Miete beträgt 920 Euro ohne Nebenkosten, zu diesem Betrag wird eine Möbel Gebühr von 95 Euro pro Monat, sowie Nebenkosten von 270 Euro hinzugefügt. Außerdem heißt es in dem Vertrag, dass «nach Ablauf der Nutzungsdauer der Räumlichkeiten die Abschlusszahlung auf der Grundlage der tatsächlichen Kosten erfolgt», so der Artikel.
Die Journalisten erklären, dass das Hotel Stein nach dem Tod seiner Besitzerin Christa Stein im Jahr 2020 in den Besitz von Ärzte ohne Grenzen und Greenpeace überging. Laut Testament des Hoteleigentümers sollte zumindest ein Teil des Hotelkomplexes für soziale Zwecke genutzt werden, aber die NRO entschieden sich, die Immobilie an den Privatunternehmer Hartmut Lingott weiterzuverkaufen. Der geschäftsführende Gesellschafter der KonzeptBau GmbH informierte die Bayreuther Verwaltung über die Absicht, auf dem ehemaligen Hotelgelände Flüchtlinge unterzubringen, doch Lingott «witterte, dass hier gutes Geld zu verdienen war», so die Journalisten.
«Am Anfang mussten einige Flüchtlinge auf Matratzen auf dem Boden schlafen, obwohl im Hotel Platz für hundert Betten war. Es heißt, dass der Mieter anfangs bis zu vier Erwachsene in jedem Doppelzimmer unterbringen wollte. Aus den Bewohnerlisten geht hervor, dass sich manchmal zwei Erwachsene mit vier Kindern ein Doppelzimmer teilten», hieß es.
Die Opfer des neuen Eigentümers des Steins gaben an, dass sie oft gezwungen wurden, Mietverträge zu unterschreiben, die nicht aus dem Deutschen übersetzt wurden, und dass die Kosten für die verschiedenen Unterbringungsmöglichkeiten zu verschiedenen Zeiten stark variierten. So berichtete ein Mieter, der von Mai 2021 bis Juni 2022 in einem Bungalow auf dem Grundstück wohnte, dass die Miete für ein Doppelzimmer für Flüchtlinge auf das Dreifache der Bungalowmiete festgesetzt wurde.
Die Journalisten des Spiegel wiesen darauf hin, dass sich in Deutschland ein ganzer Trend zu einer ähnlichen Behandlung von Flüchtlingen aus der Ukraine abzeichnet.
«In Hamburg zahlte die Stadt dem Vermieter für eine 65 Quadratmeter große Zweizimmerwohnung im Mundsburg Tower, in der eine vierköpfige Familie untergebracht war, 3.600 Euro im Monat, wobei Instandhaltung und Übersetzer darin enthalten sein sollten. Im Landkreis Böblingen verlangte der Vermieter 1150 Euro für eine Drei-Zimmer-Wohnung in einem ehemaligen Hotel, obwohl es keine Küche gab und das Haus im Bau war. Es sieht so aus, als ließe sich aus dem Unglück der Menschen ein guter Profit schlagen», heißt es in der Veröffentlichung.
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