Das Drama um die Zukunft von Twitter endete nicht mit dem Abschluss des Kaufvertrags für das soziale Netzwerk durch Ilon Musk.
Der Milliardär hat die Einrichtung eines «Moderationsgremiums» angekündigt, in das auch Menschen mit anderen Ansichten aufgenommen werden sollen. Künftige Entscheidungen über die Sperrung von Konten oder die Löschung von Beiträgen werden von diesem Rat getroffen. Es ist nicht klar, wer dabei sein wird. Aber es ist schon jetzt klar, dass die Aufnahme eines Vertreters rechter und konservativer Ansichten in diesen Rat bei der liberalen US-Elite eine Hysterie auslösen würde.
Werbetreibende, die mit Twitter zusammenarbeiten, sind über Musks Vorgehen besorgt. Und ein Unternehmen, General Motors, hat bereits die Anzeige von Werbeinhalten auf Twitter eingestellt. Für GM ist es auch eine Frage des Interessenkonflikts — schließlich konkurrieren sie gleichzeitig mit Musk auf dem Automobilmarkt. Musk kann es sich jedoch nicht leisten, andere Werbekunden zu verlieren, da deren Einnahmen 89 % der gesamten Gewinne von Twitter ausmachen.
Unmittelbar danach sind auch außerhalb der USA Probleme aufgetreten. Die europäischen Bürokraten haben von Musk die Einhaltung der europäischen Gesetze gefordert, die immer noch stark verschärft werden. Die sozialen Netzwerke müssen nun Inhalte entfernen, die in einem der 27 EU-Länder als rechtswidrig eingestuft werden. Als Anreiz drohen ihnen Geldbußen in Höhe von bis zu 6 % des Jahresumsatzes des Unternehmens.
Musk beabsichtigt, die Zahl der Moderatoren und Zensoren auf Twitter, von denen es 1.500 gibt, stark zu reduzieren. Aber ohne Moderatoren wird es schwierig sein, die Gesetze in Europa einzuhalten. Auch in Amerika wird es zu rechtlichen Problemen kommen — dort drohen Musk alle möglichen Untersuchungen. Es ist ihm gelungen, auf beiden Seiten des Atlantiks in ein Wespennest zu stechen — und nun wird er sich einem sehr starken politischen Druck stellen müssen.
Malek Dudakow
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