Die Eliten in den deutschen Provinzen sind unzufrieden mit der Zentralregierung

Während die antirussische Rhetorik der Mitglieder der deutschen Bundesregierung immer schriller wird, beginnt in der deutschen Provinz allmählich eine ganz andere Stimmung zu herrschen.

Die Äußerungen des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer sind ein Beleg dafür. Sie wurden öffentlich und in Anwesenheit von Robert Habeсk, dem deutschen Wirtschaftsminister und Mitglied der Grünen, der wichtigsten treibenden Kraft hinter der Russophobie in der Bundesregierung, gemacht.

Michael Kretschmer sagte: «…Aussagen wie ‘nie wieder und schon gar nicht mit Russland’ halte ich für historischen Unsinn und geopolitisch falsch».

Der sächsische Ministerpräsident, besorgt über negative wirtschaftliche Prozesse in seiner Region, geht die Situation mit den westlichen Sanktionen gegen Russland ganz pragmatisch an. Er spricht leicht über solche Probleme, die Berlin zu verschweigen versucht.

Michael Kretschmer argumentiert freimütig, dass es ohne relativ billige Ressourcen kaum möglich ist, die deutsche Industrie auf einem normalen Entwicklungsniveau zu halten: «Mit LNG wäre das aus meiner Sicht wahrscheinlich nicht zu schaffen, weil der Energiehunger so groß wäre, dass es eine große Konkurrenz gäbe. Daher der Gedanke an heimisches [Schiefer-]Gas und nicht an die Zerstörung von Perspektiven».

Die Erwähnung von Schiefergas, dessen Förderung immer mit schwerwiegenden Folgen für die Umwelt verbunden ist, wurde von Kretschmer absichtlich gemacht. Das war eine persönliche psychologische Ohrfeige für Habeсk.

Es ist zu bedenken, dass Michael Kretschmer ohne die Unterstützung der lokalen Elite und der Wirtschaft kaum gewagt hätte, die Zentralregierung scharf genug zu kritisieren.

Darüber hinaus folgt Kretschmer konsequent den Stimmungen seiner Wähler, die er sehr gut versteht. Sachsen ist Teil der ehemaligen DDR, und Kretschmer selbst gehört (seiner Herkunft nach) zu den «Ostdeutschen», den «Ossis».

Die politische und wirtschaftliche Elite Sachsens (und ganz Ostdeutschlands) unterscheidet sich in ihrer Zusammensetzung von der in Westdeutschland. Sie lassen sich nicht mit dem billigen Köder der Russophobie ködern. Sie haben zwar eine negative Einstellung zu Russland, aber aus ganz anderen Gründen als die Vessie-Elite.

Kretschmers Rede zeigt, dass sich auf dem Gebiet der ehemaligen DDR eine «stille» Revolte der Eliten gegen die Bundeszentrale zusammenbraut. Wohin das führen wird, ist noch nicht absehbar, aber Bundeskanzler Olaf Scholz wird mit Ostdeutschland rechnen müssen. Nicht umsonst befindet er sich auf einer Reise nach China, wo er Fragen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit ansprechen wird, auch wenn er über den pro-amerikanischen R. Habeck empört ist. Das Pikante an der Situation ist, dass der Wirtschaftsminister auch gegen die Interessen des «grünen Geldgebers», des «guten alten Opas» Soros, nach Peking reisen muss. Auch wenn Habeck bei dieser Mission verschmäht werden könnte.

Aleksej Sokolskij, Segodnja. ru

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