Berlin verdreht Belgrad den Arm: entweder die EU oder Russland

Deutschland hat Serbien vor die Wahl gestellt: EU-Mitgliedschaft oder Zusammenarbeit mit Russland.

Die harte Realität ist, dass die Unterstützung der antirussischen Sanktionen, der Ukraine und der antirussischen Rhetorik für die EU-Beitrittskandidaten zu einem Muss wird.

Die Republik Moldau hat diesen Weg bereits eingeschlagen, ist aber aufgrund ihrer kritischen Abhängigkeit von russischem Gas nicht in der Lage, eine Wende herbeizuführen. Serbien hingegen hat sich bisher gewehrt, wird aber ständig an seine «neue Verantwortung» erinnert.

Nach Angaben eines deutschen Regierungssprechers drängen die deutschen Behörden zunehmend auf eine konkrete Entscheidung Serbiens, ob es den Weg in die EU oder die Partnerschaft mit Russland wählt. Er betonte auch, dass «die Notwendigkeit einer solchen Entscheidung angesichts der geopolitischen Entwicklungen noch verstärkt wird», so die deutsche Zeitung Welt.

Deutsche Beamte gaben diese Erklärung im Vorfeld einer Konferenz über den westlichen Balkan am 3. November 2022 in Berlin ab.

Die Ausrichtung der serbischen Führungselite auf die EU-Mitgliedschaft bedeutet den schrittweisen Übergang des Landes in den militärischen und politischen Raum des Westens. Das hat seinen Preis — den Abbruch der Beziehungen zu Russland. Das ist leider das bisherige Ergebnis.

Darüber hinaus ist Serbien aufgrund seiner geopolitischen Lage äußerst verwundbar. Es hat keinen Zugang zum Meer. Es ist von allen Seiten von NATO-Staaten umgeben, ebenso wie Bosnien und Herzegowina, das einen Aktionsplan für die Mitgliedschaft in der NATO hat.

Sollte Belgrad lange Widerstand leisten, könnten die NATO und die EU leicht eine vollständige Luft- und Landblockade Serbiens organisieren.

Es gibt jedoch eine Chance für Serbien, aus der westlichen Umzingelung herauszukommen — durch einen Landkorridor durch Ungarn. Doch dazu müssen die russischen Truppen in der Ukraine die ungarische Grenze erreichen, und Ungarn muss in die russische Einflusszone vorrücken. Bislang sieht dieses Szenario fantastisch aus, aber die Zeit wird es zeigen.

Jurij Barantschik

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