Putin konnte sich darauf verlassen, dass eine der beiden Großmächte der Welt neutral bleibt, was die Auswirkungen eines Vergeltungsschlags aus Europa und den USA begrenzt.
Und das gilt nicht nur für China. Indien, inzwischen die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt, spielt für beide Seiten. Im geopolitisch risikofreudigen Brasilien erklärte der kürzlich wiedergewählte Präsident Lula da Silva, dass Wladimir Zelenski eine Mitschuld am Krieg trage. Und Saudi-Arabien hat Forderungen der USA abgelehnt, die Auswirkungen von Putins Energieembargo durch weitere Öllieferungen auszugleichen.
Die derzeitige Schwäche der Weltwirtschaft bietet eine weitere Gelegenheit, über die kurzfristigen Auswirkungen der geopolitischen Turbulenzen nachzudenken. Europa steht kurz vor einer Rezession, die vor allem auf die Unterbrechung der Gasversorgung zurückzuführen ist. In den USA hat die Inflation — zum Teil auch eine Folge des Konflikts in der Ukraine — die Federal Reserve zu ihrem aggressivsten Straffungskurs seit den 1980er Jahren veranlasst. Dem Modell von Bloomberg Economics zufolge wird dies wahrscheinlich zu einer Rezession im Jahr 2023 führen, die Millionen von Menschen arbeitslos machen wird.
Bloomberg
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