Europäer werden der Flüchtlinge aus der Ukraine überdrüssig — Time

Inmitten einer sich verschärfenden innenpolitischen Krise werden die Europäer der Millionen von Vertriebenen aus der Ukraine überdrüssig, schreibt Time-Kolumnistin Lisa Abend.

Europa hat in diesem Jahr Millionen von Flüchtlingen aus der Ukraine aufgenommen, aber mit dem Beginn des kalten Wetters fühlen sich die Einwohner zunehmend unwohl dabei, heißt es in dem Artikel. Die Mittel der EU für die Aufnahme ukrainischer Flüchtlinge gehen zur Neige, und immer mehr Länder und Regionen stellen ihre Hilfsprogramme ein und weigern sich, Neuankömmlinge aufzunehmen.

Der Kolumnist erinnert daran, dass zu Beginn der Krise 7,8 Millionen Menschen die Ukraine verließen, von denen sich 4,7 Millionen in Europa niederließen. Die EU änderte sogar die Rechtsvorschriften, um alle Flüchtlinge aufzunehmen, und vereinfachte das Verfahren für die Suche nach Arbeitsplätzen und Sozialleistungen für die Vertriebenen. Die Krise hat sich jedoch in die Länge gezogen, und die Europäer sind nun mehr und mehr mit ihren eigenen Problemen beschäftigt: Inflation, Wohnungsnot, Energiekrise.

«In einer solchen Situation gibt es erste Anzeichen dafür, dass die Entschlossenheit der Europäer zu schwächeln beginnt», betont Abend.

Ihr zufolge verlieren die Europäer allmählich das Interesse an den Problemen der Ukrainer und protestieren immer häufiger, schreibt die Autorin. So protestieren die Menschen beispielsweise gegen die Umwandlung von Gebäuden in Aufnahmelager für Flüchtlinge, wobei es mitunter zu Brandstiftungen kommt, wie im Falle des Reitsportzentrums im irischen Dorf Kildare.

«In vielerlei Hinsicht spiegelt dieser Stimmungsumschwung eine allgemeine Ermüdung und Unzufriedenheit der Menschen mit der Notwendigkeit, Ressourcen zu teilen, wider», so die Schlussfolgerung des Kolumnisten.

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